Paprika, Chili und Peperoni sind farbenfrohe Früchte, die man in Grün, Gelb, Orange und Rot erhält. Ist der Paprika bei der Ernte noch grün, ist er noch unreif. Erst wenn er die Farbe ändert, reift das Obst (Paprikas gehören botanisch zum Obst und nicht zum Gemüse). Paprikas, Chilis & Co. unterscheiden sich aber nicht nur farblich, sondern auch vom Geschmack.
Die unterschiedlichen Farben der Paprika
Ist Paprika unreif, ist der Chlorophyllgehalt besonders hoch. Dies ändert sich dann bei der Reife. Bei grünen Paprikas werden die in der Frucht enthaltenen Carotinoide vom Chlorophyll noch überlagert. Reift die Frucht, wird das Chlorophyll abgebaut und verliert die grüne Farbe. Bei mehrfarbigen Paprikas sind noch Restbestände von Chlorophyll enthalten.
Farbe | Vitamin C/100 g | Zuckergehalt/100g | Kalium/100g |
Grün | 80,4 mg | 2-3 g | 175 mg |
Gelb | 183,5 mg | 3-4 g | 250 mg |
Orange oder Rot | > 200 mg | 4-5 g | 320 mg |
Die genannten Werte können sich je nach Sorte unterscheiden. Übrigens: Die Vermutung, dass Paprika ihre Farbe von Grün über Gelb nach Orange und Rot wechseln, ist falsch und hat nichts mit dem Reifegrad zu tun, sondern mit der jeweiligen Sorte. Das bedeutet, dass die jeweilige Verfärbung die Endfärbung ist.
Eckdaten – von der Aussaat bis zur Ernte
Paprika sind empfindliche Pflanzen, die Sie erst dann nach draußen bringen dürfen, wenn es keine Nachtfröste mehr gibt.
- Aussaat: Der ideale Zeitpunkt für die Aussaat liegt zwischen Mitte März und Mitte April. Dann werden sie drinnen vorgezogen, die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 22 und 25 Grad. Die ersten Keimlinge zeigen sich nach rund 14 Tagen.
- Vereinzeln: Sobald die kleinen Pflanzen zwei Blattpaare zeigen, sollten sie vereinzelt werden. Achten Sie darauf, die feinen Wurzeln nicht zu beschädigen, da die Pflanze sonst eingehen kann.
- Stützen: Erreicht der Paprika eine Größe von 20 bis 30 Zentimetern, sollten Sie der Pflanze eine Stütze geben, damit sie nicht umknickt.
- Abhärten: Die Jungpflanzen können ab Mitte April tagsüber ins Freie, aber nur dann, wenn die Temperaturen über 15 Grad liegen. So werden die Pflanzen an die neuen Bedingungen gewöhnt. Direkte Sonne bitte noch vermeiden.
- Auspflanzen: Nach den Eisheiligen Mitte Mai dürfen die Paprikapflanzen ins Beet oder dauerhaft draußen im Kübel bleiben.
- Pflege: Bei Gemüsepaprika muss die erste Blüte entfernt werden, nur so können sich weitere Blüten und letztlich Früchte bilden.
- Ernte: Von der Blüte bis zur Ernte dauert es Minimum 6 Wochen, je nach Sorte kann es auch deutlich länger dauern. Ernten können Sie Paprika von August bis Oktober.
Woran liegt es, dass sich die Früchte nicht verfärben?
Die grünen Früchte haben augenscheinlich ihre finale Größe erreicht und hängen nun schon seit Tagen oder gar Wochen am Strauch, ohne sich weiter zu verfärben. Die Gründe dafür können vielfältig sein:
- Paprika gedeihen nur dann richtig, wenn sie ausreichend Sonne erhalten. Ist der Sommer verregnet oder steht die Pflanze an einem falschen Standort, kann sich die Reife durchaus länger hinziehen oder gar ganz ausfallen.
- Neben Sonne sind auch die Temperaturen entscheidend. Ein kühler Sommer wird das Ausreifen deutlich verzögern.
- Paprikas bestehen zu 90 Prozent aus Wasser. Das heißt, dass sie regelmäßig gegossen werden müssen, um gut reifen zu können. Findet das Gießen zu unregelmäßig statt oder wird es gar hin und wieder vergessen, kann dies nicht nur den Reifegrad nach hinten verschieben, die ganze Pflanze kann dann darunter leiden.
- Letztlich kann es durchaus auch an der jeweiligen Sorte liegen. Manche Sorten verfärben sich bereits nach rund 6 Wochen, andere können bis zu 4 Monate benötigen.
Tipps für eine schnellere Reife
Mit unseren Tipps können Sie Ihre Paprika-, Chili– oder Peperonipflanzen zusätzlich verwöhnen und so die gewünschte Färbung schneller erreichen. Eine Garantie ist das allerdings nicht, in der Praxis haben sich die Ratschläge aber durchaus bewährt.
- Ausreichend Sonnenlicht ist essenziell für Paprika. Mindestens 4 Stunden sollten es täglich sein, je mehr, umso schneller wird die Verfärbung eintreten. Achten Sie beim Auspflanzen in der Garten also auf den besten Standort, befindet sich Ihr Paprika im Kübel, kann er natürlich noch besser mit Sonnenstrahlen verwöhnt werden.
- Die Außentemperaturen lassen sich von uns zwar nicht beeinflussen, wenn der Paprika aber einen sonnigen Standort hat, bekommt er schon automatisch wärmere Temperaturen. Auch ein windgeschützter Ort fördert die Reifung der Paprikaschoten. Bei zu kühlen Temperaturen kann ein Vlies die Pflanze zusätzlich schützen.
- Paprikapflanzen sollten in der Woche mindestens 3 Mal gegossen werden, an heißen und trockenen Tagen brauchen sie sogar täglich Wassergaben. Gießen Sie dabei immer direkt den Wurzelbereich.
- Lassen Sie der Pflanze genügend Platz, um sich entfalten zu können – auch das fördert die Geschwindigkeit bei der Reifung. Der Pflanzabstand sollte zueinander und in Reihen mindestens 30 Zentimeter betragen.
- Denken Sie auch daran, die Pflanze regelmäßig zu düngen. Paprikas sind Starkzehrer, sie brauchen alle 8 Wochen eine Düngergabe.
Können Paprika nachreifen?
Wir kennen das von Tomaten: Wer diese grün erntet, kann sie nachreifen lassen. Doch klappt das auch bei Paprika? Das kommt darauf an …
Sofern die Paprika noch komplett grün ist, wenn sie geerntet wird, haben Sie leider Pech gehabt, denn dann wird sie nicht mehr nachreifen. Hat sie bereits mit dem Farbwechsel am Strauch begonnen, sollten Sie die geernteten Früchte warm und sonnig legen, etwa auf eine Fensterbank. Dann werden die Früchte in den kommenden Tagen weiter reifen und die Farbe nach Gelb, Orange oder Rot wechseln.
Fazit: Wenn Sie grüne Paprika gerne essen, ist die unreife Ernte kein Problem. Wenn Sie gelbe, orangefarbene oder rote Paprika bevorzugen, sollten Sie die oben genannten Ratschläge beachten und sich in Geduld üben. Ernten Sie Früchte, die bereits Verfärbungen zeigen, reifen diese noch nach.