Wespen, Bienen und Hummeln – wo sind da die Unterschiede und welche Art davon sticht eigentlich? Kaum schwirrt irgendwo ein schwarz-gelbes Tierchen durch die Luft, ist die Panik groß. Alle flüchten und hechten auseinander, obwohl viele gar nicht wissen, um welches Exemplar es sich dabei handelt. Natürlich sollte jeder Ruhe bewahren und nicht hektisch werden, denn das kann schnell dazu führen, dass sich Bienen, Wespen und Hornissen bedroht fühlen und dann stechen. Damit Sie in Zukunft genau wissen, welches Tierchen sich Ihnen da nähert, erklären wir genau, wie Sie die Unterschieden erkennen können.
Die Wespe
Dieses schwarz-gelbe Insekt ist mit Sicherheit der Hauptgrund, weshalb so viele Menschen auch Angst vor Hummeln und Bienen haben. Und das zu Recht. Denn diese kleinen Giftnickel sind nicht zu unterschätzen. Während Bienen und Hummeln den Menschen eher selten in die Quere kommen, sieht das bei Wespen ganz anders aus. Sie werden nämlich von allem essbaren angezogen. Dabei ist es gleich, ob es sich um den süßen Nachmittagskuchen oder um ein saftiges Steak handelt. Wespen sind wahre Vielfraße und machen sich über alles her, was uns Menschen auch schmeckt.
Vielfraß Wespe – ob süß oder herzhaft – Wespen fressen fast alles
Deshalb kann das Essen im Garten oft zu einem Spießrutenlauf werden. Allerdings werden Wespen sehr häufig mit Bienen verwechselt. Dabei sind die Wespen, trotz, dass sie Vielfraße sind, eher schlanker und auch deutlich kleiner. Zudem haben sie keine Haare wie Bienen, da sie keine Pollen sammeln, die an den Haaren festkleben. Doch auch flugtechnisch gibt es einige Unterschiede. Wespen sind nämlich sehr wenig und viel beweglicher als Bienen.
Gleiches gilt auch für die Aggressivität. Bienen sind die Ruhe selbst und stechen eigentlich nur, wenn sie in Bedrängnis geraten. Wespen hingegen sind recht aggressiv und stechen besonders schnell zu. Daher sind die meisten Stiche keine Bienenstiche, sondern Wespenstiche. Das liegt vor allem daran, dass Wespen auf alles Essbare stehen und so auch unmittelbar in die Nähe des Menschen kommen. Fühlt sich die Wespe durch das Umherschlagen und hektische Treiben bedroht, sticht sie zu.
Die Wespe hat gestochen – darauf ist zu achten
Vor allem im August sind Wespen sehr aggressiv und stechen auch grundlos. Sind Sie gestochen worden, gilt vordergründig Ruhe bewahren. Ein Wespenstich ist zwar schmerzhaft, aber in der Regel nicht gefährlich. Lediglich dann, wenn man die Stiche im Bereich der Atemwege sind, kann es lebensgefährlich werden. Dies liegt daran, dass der Stich anschwillt und es so zu Atemnot kommen kann. Daher ist der Stich unbedingt und so schnell wie möglich zu kühlen, damit sich das Gift nicht ausbreiten kann und so die Schwellung nicht so stark ist. Wer eine Allergie hat und davon weiß, hat in der Regel auch immer ein Gegenmittel dabei, um allergische Reaktionen zu vermeiden.
Wespen sind wichtig für die Natur
Natürlich mögen nur die wenigsten Menschen Wespen. Doch sie haben durchaus eine Daseinsberechtigung. Denn sie sind wichtig für unsere Natur. Sie helfen zum einen Ass zu beseitigen. Zum anderen ernähren sich die Wespen auch von Blattläusen, Fliegen oder Käferlarven. Dies ist für jeden Gartenbesitzer oder auch für die Landwirte von großer Bedeutung.
Der Brummer unter den Insekten – die Hummel
Brummt es laut in Ihrer Umgebung, können Sie ganz entspannt bleiben, denn dann ist eine Hummel im Anmarsch. Auch wenn es verschiedene Arten von Hummeln gibt, stechen sie in der Regel nicht. Was aber nicht heißt, dass sie es nicht können. Die Hummel-Mädchen können sehr wohl stechen, sind aber eher zu gemütlich, um sich diesen Stress zu machen. Zudem interessieren sie sich für Menschen überhaupt nicht. Hummeln wollen nur eins, Blütennektar trinken und die Blumen bestäuben. Denn neben den Bienen zählen auch die Hummeln zu den Bestäubern und fliegen von Blüte zu Blüte. Besonders die Kleeblüten sind ein Festtagsschmaus für die dicken Brummer.
Hummeln haben einen schönen schwarz-gelben Pelzmantel und ähneln natürlich den Bienen und Wespen. Aber nur auf den ersten Blick. Denn sobald sie es laut Brummen hören, können Sie sich sicher sein, dass Sie auch in Sicherheit sind – dann ist es nur eine Hummel.
Hummeln könnten eigentlich gar nicht fliegen. Allein schon das große Gewicht und die kleinen Flügel machen das technisch unmöglich. Dennoch fliegen sie munter umher und sind dabei vollkommen tiefenentspannt. Allein daran können Sie schon die Hummeln erkennen.
Bienen – von der Honigbiene bis zur Wildbiene
Die Honigbiene ist natürlich die bekannteste Bienenart. Doch es gibt noch mehrere Hundert Arten von Wildbienen, die wir weiter unten kurz erklären. Erst zu der Honigbiene, die ein sehr geselliges Insekt ist. Bienen leben in Bienenstöcken und zaubern uns leckeren Honig. Dabei werden sie auch gezielt eingesetzt, um Obstblüten zu bestäuben, da ein Bienenvolk an nur einem Tag etwa drei Millionen Blüten bestäuben kann. Es heißt also nicht umsonst „fleißiges Bienchen“!
Bienen sind, wie Hummeln auch, behaart. Jedoch weisen sie nicht eine so starke Behaarung wie Hummeln auf. Auch sind die wesentlich kleiner, aber fast so plump wie Hummeln. Sie fliegen behäbig und gemütlich und sind nicht so wenig wie Wespen.
Ein Bienenstich kann sehr unangenehm sein, ist aber in der Regel nicht lebensgefährlich. Nur Menschen, die eine Allergie haben oder wenn der Stich bei den oberen Atemwegen ist, kann Gefahr drohen. Auch hier gilt, dass Allergiker immer ein Gegenmittel dabei haben sollten. Doch keine Angst, Bienen stechen nur dann, wenn sie sich verteidigen und bedroht fühlen. Dies kommt aber eher selten vor, da sich Bienen von Menschen fernhalten und die Blüten ansteuern. Am leckeren Picknick sind sie, im Gegensatz zu den Wespen, nicht interessiert.
Wildbienen, die Sie kennen sollten
Es gibt über hundert verschiedene Wildbienenarten. Während einige davon die Gesellschaft lieben, gibt es auch Arten, die Einzelkämpfer sind und mehr zurückgezogen leben. Eine davon ist die Erdbiene.
Die Erdbiene – der Einzelgänger
Erdbienen sind Einzelgänger, von denen es rund 100 verschiedene Unterarten gibt. Sie stehen unter Naturschutz und leider schrumpft ihr natürlicher Lebensraum immer mehr. Das liegt daran, dass Erdbienen nur bestimmte Pflanzen anfliegen. Erdbienen sind etwa 17 mm groß und haben wie Bienen und Hummeln eine Pelzmantel an. Dieser kann von schwarz-gelb bis schwarz-rötlich sein, was von der Unterart der Erdbiene abhängt.
Wie der Name schon sagt, leben Erdbienen in der Erde. Die Männchen suchen sich im Frühling ein Weibchen, welches dann im Boden Erdnester baut. Erdbienen reicht ein kleiner Erdhaufen mit einem Loch in der Mitte, wenn es an einem trockenen und sonnigen Platz liegt. Die Erdbienen sind wählerisch und bevorzugen Glockenblumen, Weiden oder verschiedene Kreuzblütler. Um die Art zu schützen, sollten Sie den entsprechenden Pflanzen in Ihrem Garten anbauen.
Rostrote Mauerbiene – trotz Hörnern ist sie nicht gefährlich
Die Rostrote Mauerbiene ist Insekt des Jahren 2019 und sieht aus, wie eine kleine und schlanke Hummel. Dabei hat sie zwei schaufelähnliche Hörnchen am Kopf, um Pollen sammeln zu können. Diese Bienenart trägt ebenfalls Pelz, ist aber wenig stechfreudig, weshalb Sie keine Angst vor dieser Wildbiene haben müssen.
Garten-Wollbiene – die Rakete unter den Bienenarten
Die Garten-Wollbiene ist zwar eher gedrungen und sieht übergewichtig aus, ist aber alles andere als langsam und behäbig. Sie kann richtig schnell fliegen und kann sogar im Schwirrflug wie ein Kolibri in der Luft stehenbleiben. Auch sie trägt Pelz und lässt sich anhand der zusätzlichen Pelzstiefel auch gut von Wespen unterscheiden. Zudem können Sie am runden Hinterteil erkennen, dass es sich nicht um eine Wespe handelt.
Die Männchen verteidigen zwar ihr Revier, sind aber bei Menschen nicht sehr stechfreudig. Obwohl sie relativ klein sind, sollten Hummeln mit Vorsicht in das Revier eindringen. Ihre Nester bauen die Garten-Wollbienen in Mauerspalten oder Holzlöchern. Garten-Wollbienen sind nicht so wählerisch wie die Erdbiene. Sie lieben einheimische Blühpflanzen und wolletragende Pflanzenarten. Insbesondere der Wollziest ist ein wichtiger Baustoff für die Nester.
Frühlings-Pelzbiene – kugelige Bienchen mit braunem Pelz
Frühlings-Pelzbienen erkennen Sie vor allem am Pelz, der sich deutlich von Bienen, Hummeln und Wespen unterscheidet. Die Weibchen tragen einen schwarzen oder braunen und die Männchen einen rötlich-braunen Pelz. Somit sind sie mit Bienen, Hummeln oder Wespen eher nicht zu verwechseln. Die Frühlings-Pelzbienen haben eine kugeligen Körper, können aber sehr geschickt fliegen. Sie ernähren sich von verschiedenen Pflanzen, bevorzugen aber den Blütenstaub von Lippenblütlern.
Schwebefliegen sehen nur gefährlich aus
Schwebefliegen sehen auf den ersten Blick gefährlich aus, können aber weder stechen noch beißen. Sie tarnen sich nur als gefährliche Insekten. Also keine Angst vor den wespenähnlichen Insekten. Erkennen können Sie diese hervorragend, da sie häufig in der Luft stehen und plötzlich wie vom Blitz getroffen lossausen. Wer die Zeit hat, sie zu beobachten, wird außerdem sehen, Schwebefliegen zwei Flügel. Bienen, Wildbienen und Wespen hingegen haben vier Flügel.
Wie Sie sehen können, sind die Unterschiede gar nicht so schwer zu erkennen. Häufig können Sie bereits am Flug erkennen, um welches Insekt es sich handelt und ob Sie die Flucht ergreifen müssen oder eher entspannt Ihren Kuchen genießen können. Wenn Sie ein wenig auf das Aussehen und die Flugkünste achten, werden Sie schnell wissen, was da gerade im Anflug ist.