Wespen sind nicht gerade beliebt. Dabei hätten sie eigentlich einen besseren Ruf verdient, da sie tatsächlich sehr nützlich sind. Das Problem ist jedoch, dass sie gerade im August häufig sehr aggressiv sind und ohne Grund zustechen. Auch, wenn es immer wieder heißt, dass sie nur stechen, wenn sie sich in Gefahr befinden, ist dies im August häufig ein Mythos. In der Regel ist dies aber richtig. Der Grund hierfür ist, dass sie panisch auf Nahrungssuche sind.
Wichtige Informationen zu Wespen
Wussten Sie, dass es rund 600 verschiedene Wespenarten in Mitteleuropa gibt? Aber keine Angst, denn es sind tatsächlich nur zwei davon wirklich lästig. Während die Blattwespe beispielsweise gar keinen Stachel hat, sind die Deutsche Wespe (Vespula germanica) und die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) die Übeltäter, weshalb die kleinen Tierchen nicht beliebt sind.
Wie bereits erwähnt, kommt es in der Regel nur zu einem Stich, wenn sich die Wespen bedroht werden. Daher sollten Sie ruhig bleiben, wenn sich eine Wespe in der Nähe befindet. Schlagen Sie wild um sich, sehen die Wespen eine Bedrohung in Ihnen und stechen zu. Somit ist das recht unproduktiv.
Lediglich im August werden die Wespen relativ aggressiv und stechen auch ohne Grund zu. Dies liegt vor allem daran, dass sie in dieser Zeit panisch auf der Suche nach Nahrung sind. Bis Mitte August produzieren ihre Larven einen Zuckersaft, von dem sich die Wespen ernähren. Dann schlüpfen die Larven und die Wespen sind somit ohne Nahrung, werden panisch und fressen alles, was sie bekommen können. Daher kann es also dazu kommen, dass die Insekten dann auch ohne Grund zustechen.
Weshalb sind die Wespen so nützlich?
Wespen sind durchaus nützlich und haben eine Daseinsberechtigung, auch wenn sie nicht beliebt sind. Die schwarz-gelben Insekten versorgen ihre Brut mit Larven, Raupen, Insekten und Spinnen und halten uns so andere Tiere vom Hals. Dabei kann ein Wespenvolk bis zu 5.000 dieser Insekten pro Tag verspeisen.
Die Tiere sind aber auch wie etwa die Bienen, wichtige Bestäuber. Auch, wenn sie nicht an diese Menge wie die Bienen kommen, sind sie wichtig, wenn es um die Bestäubung von Blüten geht.
So schützen Sie sich vor Wespen
Im Sommer halten wir uns gerne draußen auf. Frühstück im Garten oder Grillen am Abend gehört einfach dazu. Doch auch die Wespen finden das äußerst interessant und laden sich ungefragt ein. Denn sobald die schwarz-gelben Insekten Obst, Süßes oder Fleisch riechen, sind sie mit von der Partie und wollen auch etwas vom Kuchen oder vom saftigen Steak. Damit Sie dennoch in Ruhe die Kaffeetafel oder das Barbecue genießen könnten, sollten Sie diese Tipps beherzigen:
- Bewahren Sie Ruhe und schlagen Sie nicht um sich. Auch das Anpusten macht Wespen aggressiv, da sie sich bedroht fühlen.
- Sitzen Sie auf dem Arm oder einem anderen Körperteil, schütteln Sie sie sanft ab.
- Decken Sie Getränke ab und kontrollieren Sie vor dem Trinken, ob sich eine Wespe im Glas befindet.
- Die Speisen sollten Sie immer abdecken und wenn möglich so schnell wie möglich abräumen.
- Nach dem Essen und Trinken sollte den Kindern immer der Mund und die Hände abgewischt werden.
- Stellen Sie einige Meter vom Tisch einen Teller mit reifem Obst oder etwas gegrilltem Fleisch hin. So haben Sie mit großer Wahrscheinlichkeit Ruhe am Tisch.
- Als natürliches Abwehrmittel eignen sich eine Schale mit Zitrone und Gewürznelken. Diese Kombination mögen Wespen nicht.
- Wespen lieben süße Düfte. Daher sollten Sie auf Parfüm verzichten. Auch grelle Kleidung kann Wespen anziehen.
- Frauen sollten sich die langen Haare zu einem Zopf zusammenbinden, wenn viele Wespen in der Nähe sind. So können sie sich in den Haaren nicht verfangen und panisch werden.
- Fallobst sollte zudem regelmäßig beseitigt werden, da es Wespen magisch anzieht.
- Um Wespen aus dem Haus zu halten, eignen sich Insektengitter an den Fenstern.
Gibt es wirkungsvolle Fallen für Wespen?
Die Umweltberatung rät von Wespenfallen ab. Das Problem dabei ist, dass nicht nur die Wespen angelockt werden, sondern auch andere nützliche Insekten wie Schmetterlinge, Bienen oder Ohrwürmer.
Haben Sie ein Wespennest entdeckt, sollten Sie sich davon fernhalten. Ein Wespennest wird nur eine Saison lang bewohnt. Danach sterben die Wespen und die einzige Überlebende ist die Königin. Diese ist aber nicht im Wespennest. Sie überwintert in einem anderen Versteck.
Versuchen Sie auf keinen Fall den Eingang des Nestes zu verschließen. Zum einen werden die Wespen dann panisch und zum anderen finden sie früher oder später einen anderen Ein- und Ausgang. Ist das Wespennest in einem Areal, in dem Kinder spielen oder es für die Bewohner des Hauses gefährlich wird, sollten Sie sich fachkundige Hilfe holen, um die Wespen umsiedeln zu lassen.
Kräuter gegen Wespen
Es gibt zahlreiche Pflanzen und Kräuter, die Wespen nicht mögen. Nicht nur Zitronen und Gewürznelken, sondern auch:
- Basilikum
- Lavendel
- Minze
- Thymian
- Tomaten-Stauden
verströmen Düfte, die die Wespen nicht mögen. Immer häufiger ist von brennendem genauer gesagt kokelndem Kaffeepulver die Rede und dass dieser die Wespen vertreiben soll. Hierzu wird eine Schale mit Kaffeepulver auf den Tisch gestellt und angezündet. Der Duft ist für uns sehr angenehm, die schwarz-gelben Insekten hingegen mögen ihn weniger.
Was ist nach einem Stich zu tun?
Wenn alle Maßnahmen nicht geholfen haben und es kommt doch zu einem Stich, sollte dieser so schnell wie möglich gekühlt werden. Auch sogenannte Hitzestifte haben bei Wespenstichen bewährt. Dies liegt daran, dass das Gift aus Eiweißen besteht und diese durch die Hitze aufgespalten werden. Der Hitzestift ist in der Apotheke erhältlich und wird für wenige Sekunden, direkt nach dem Stich, auf die betroffene Stelle gedrückt.
Bei Stichen im Mund sollte der Betroffene sofort ein Eis lutschen und sich in ärztliche Behandlung begeben. Zudem sollten Menschen, die an einer Wespengiftallergie leiden, immer ihr Notfallset bei sich tragen, damit sie sofort wichtige Medikamente einnehmen können. Außerdem sollten diese sich ebenfalls in ärztliche Behandlung begeben, wenn sie gestochen wurden.