Kakteen gelten allgemein als sehr pflegeleicht und unkompliziert. Im Prinzip stimmt das auch. Dennoch wissen Kakteenliebhaber, dass die meist stachligen Gesellen gern etwas verwöhnt werden möchten. Das betrifft nicht nur das Gießen und Düngen. Auch der richtige Standort und das regelmäßige Umtopfen sind wichtige Kriterien bei der Kakteenpflege. Sollen Ihre Kakteen auch noch blühen, braucht es besondere Pflege und viel Geduld. Hier bekommen Sie Tipps rund um die Pflege von Kakteen.
Wie ist der ideale Standort für Kakteen?
Mit dem Standort steht und fällt bei den Kakteen alles. Sie werden zwar auch an jedem anderen Standort vor sich hin vegetieren, aber mehr wohl nicht. Je nach Art gehören sie ans Sonnenlicht oder einen halbschattigen Standort. Viele Kakteenarten wollen richtig viel Sonne und sind an einem Südfenster gut untergebracht.
Im Sommer können Sie die Pflanzen auch nach draußen stellen. Dort sollen sie etwas geschützt stehen, damit sie nicht zu viel Regen abbekommen. Zugluft mögen Kakteen nicht. Auch auf dem Balkon sollten sie eher windgeschützt stehen.
Auf keinen Fall sollten Kakteen auf einem Fensterbrett stehen, unter dem sich die Heizung befindet. Auch die Fußbodenheizung ist für Kakteen nicht gut, denn sie trocknet den Wurzelballen aus. Stellen Sie einen isolierenden Untersetzer unter den Topf.
Wie oft müssen Sie Kakteen gießen?
Kakteen sind in der Lage Wasser zu speichern. Die Pflanzen kommen aus der Wüste, wo es viel Sonne aber wenig Regen gibt. Gießen Sie Kakteen deshalb nur selten. Erst, wenn die Erde wieder trocken ist, werden sie gegossen. Im Sommer reicht es, wenn Sie alle ein bis zwei Wochen gießen. Im Winter kann die Gießpause sogar vier Wochen betragen. Gießen Sie zu viel, entsteht Staunässe, die Kakteen gar nicht vertragen. Kleine Mini-Kakteen gießen Sie am besten mit einer Sprühflasche, damit diese nicht zu viel Wasser bekommen.
Wie oft müssen Sie Kakteen düngen?
Viel Dünger benötigen Kakteen nicht. Trotzdem sollten Sie ab und zu düngen. Von April bis August können Sie alle vier Wochen den Pflanzen Nährstoffe zuführen. Verwenden Sie dafür einen speziellen Kakteendünger. Nur so erhält die Sukkulente die richtigen Nährstoffe. Während der Ruhephase im Winter wird nicht gedüngt.
Benötigen Kakteen eine Ruhepause?
Ja, die meisten Kakteenarten benötigen unbedingt eine Ruhepause. Von Oktober bis März sollten Sie viele Arten etwas kühler stellen. Ideal ist ein Platz mit 8 bis 15° C und viel Licht. In dieser Zeit stellen Sie das Gießen fast ein und düngen die Pflanzen auch nicht mehr. Ziehen die Kakteen ins Winterquartier, sollte die Erde schon fast trocken sein, damit die Kakteen nicht faulen. Im März beginnen Sie langsam wieder mit dem Gießen. Je nach Kakteenart können die Anforderungen ans Winterquartier unterschiedlich sein.
Beachten Sie die Art des Kaktus. Nicht alle Kakteen haben über den Winter ihre Ruhephase. Der Weihnachtskaktus hat seine Ruhepause im August.
Müssen Kakteen umgetopft werden?
Auch Kakteen werden größer und benötigen dann einen neuen Topf. Wachsen die Wurzeln schon aus dem Topf, wird es höchste Zeit fürs Umtopfen. Auch wenn der Kaktus so schwer ist, dass der Blumentopf umkippt, sollten Sie umtopfen. Verwenden Sie zum Umtopfen Kakteensubstrate. Diese sind nährstoffarm und genau auf Kakteen zugeschnitten. Damit Sie sich an den Stachel nicht verletzen, können Styroporplatten verwenden. Rechts und links legen Sie eine Platte an und heben damit den Kaktus vorsichtig an. Drücken Sie aber nicht zu fest zu, da die Stacheln leicht brechen können. Auch spezielle Kakteenhandschuhe sind geeignet. Da viele Kakteen sehr langsam wachsen, reicht es meist, wenn Sie alle zwei bis fünf Jahre umtopfen.
Müssen Sie Kakteensubstrat zum Umtopfen verwenden?
Es wäre auf jeden Fall angebracht. Kakteensubstrat hat im Gegensatz zur herkömmlichen Blumenerde viel weniger Nährstoffe. Durch zu viele Nährstoffe werden die Pflanzen geschädigt. Außerdem ist die Erde für Sukkulenten sehr luft- und wasserdurchlässig. Überflüssiges Wasser kann besser ablaufen und die Wurzeln werden gut durchlüftet. Haben Sie nur wenige Kakteen und möchten deshalb keine Spezialerde kaufen, können Sie auch Blumenerde mit etwa 20 Prozent Quarzsand, 15 Prozent Bims und 15 Prozent Blähton mischen.
Wie können Sie Kakteen vermehren?
Die meisten Kakteen bilden nach und nach Ableger. Diese können Sie abbrechen oder abschneiden und als Steckling neu ins Substrat einsetzen. Die Schnittstelle sollte vor dem Einsetzen abtrocknen. Besprühen Sie zu Beginn den Steckling mit warmem Wasser. Er sollte nicht zu viel Feuchtigkeit bekommen, damit er nicht verfault.
Warum blüht mein Kaktus nicht?
Dafür kann es viele Gründe geben. Pflegefehler oder die fehlende Winterruhe können das Blühen verhindern. Einige Kakteenarten müssen aber auch erst ein bestimmtes Alter erreicht haben, bevor sie zum ersten Mal blühen. Das kann unter Umständen bis zu zehn Jahre dauern. Beim Schwiegermutterstuhl kann es sogar 40 bis 50 Jahre dauern, bis die ersten Blüten zu sehen sind. Als kleine Faustregel gilt: Kugelkakteen blühen meist früher als Säulenkakteen.
Für eine Blüte ist die richtige Überwinterung wichtig. Damit Ihr Kaktus seine Blüte ansetzen kann, ist eine Winterruhe dringend notwendig. Das bedeutet, dass Sie von Oktober bis Februar nur sehr wenig gießen und der Kaktus einen Standort mit Temperaturen zwischen 8 und 15° C erhält. Nur wenn Ihr Kaktus zum Ende der Winterruhe die ersten Knospen zeigt, haben Sie alles richtig gemacht. Dann sollten Sie Ihre Sukkulente sofort zurück an einen hellen Standort mit höheren Temperaturen holen. Bedenken Sie, dass manche Kakteen nur wenige Stunden blühen. Einige blühen über mehrere Tage und andere wiederum nur bei Nacht. Es ist also manchmal gar nicht so einfach, in den Genuss der wunderbaren, faszinierenden Blüten zu kommen.
Übrigens sollten Sie beim Kauf von Kakteen mit Blüten genau auf die Blüte schauen. Es kommt vor, dass falsche Blüten angeklebt werden. Das schadet dem Kaktus. Solche Kakteen sollten Sie nicht kaufen.