Viele Palmenarten benötigen Wärme und müssen das ganze Jahr über im Haus verbringen. Sie bekommen aber auch Palmen mit einer hohen Toleranz gegenüber Frost. Diese Palmenarten können in Regionen mit mildem Klima im Garten für ein exotisches Flair sorgen.
Diese Palmen gelten als besonders winterhart
Als winterhart geltende Palmen können kurzfristig Temperaturen bis minus 12 Grad Celsius vertragen. Sie benötigen dennoch einen Nässeschutz, einen leichten Winterschutz und einen geschützten Standort. Pflanzen Sie winterharte Palmen im Mai oder Juni, sodass die Palmen genügend Zeit für die Gewöhnung an den Standort zur Verfügung haben. Jungpflanzen reagieren generell auf Frost empfindlicher als ältere Palmen.
Wählen Sie einen warmen Standort vor einer Südwand aus, wo die Palme vor Regen und Wind geschützt steht. Palmen mögen keine Staunässe. Deshalb ist eine Drainageschicht aus Kies zu empfehlen. Zudem sollte der Boden gut durchlässig sein. Möchten Sie mit Palmen für eine tropische Stimmung in Ihrem Garten sorgen, sind diese beiden Palmenarten besonders zu empfehlen:
- Chinesische Hanfpalme
- Wagners Hanfpalme
Chinesische Hanfpalme
Der botanische Name der Chinesischen Hanfpalme lautet Trachycarpus fortunei. Die Fächerpalme kann 12 bis 15 Meter hoch werden. Bei jungen Palmen ist der Stamm vollständig mit Fasern bedeckt. Diese braunen Fasern befinden sich bei älteren Palmen nur im oberen Stammbereich. Die Chinesische Hanfpalme gilt als sehr robust, weshalb sie in vielen Gärten Europas als Zierpflanze kultiviert wird. Sie benötigt einen windgeschützten, sonnigen bis halbschattigen Platz. Die ursprünglich aus China stammende Palme kann kurzzeitig Temperaturen bis minus 17 Grad vertragen. Falls längere Zeit Bodenfrost besteht, sollten Sie den Wurzelbereich schützen. Dazu ist eine dicke Schicht aus Rindenmulch zu empfehlen.
Wagners Hanfpalme
Die Palme mit dem botanischen Namen Trachycarpus wagnerianus wurde 1873 von Albert Wagner in Europa eingeführt, nachdem er die kompakte Palmenart in einem Garten in Japan entdeckte. Nach ihm wurde die Palme benannt, die wahrscheinlich eine kleine Zuchtform der Chinesischen Hanfpalme ist. Sie können die Palme als Kübelpflanze kultivieren. Trachycarpus wagnerianus gilt als winterhärteste Palmenart. Dennoch benötigt sie einen Winterschutz, denn in ihrer Heimat gedeiht die Palme in Hochlagen bei einer trockenen Winterkälte, während der Winter in Europa eher nasskalt ist. Wagners Hanfpalme eignet sich gut für den Wintergarten.
Die Palme kann eine Höhe von fünf Metern erreichen und 2,50 Meter breit werden. Die Fächerpalme hat einen säulenförmigen Stamm, der mit braunen Fasern bedeckt ist. Stellen Sie den Topf mit der Palme an einen sonnigen bis halbschattigen Platz. Verwenden Sie Palmenerde und denken Sie an eine Drainageschicht. Gießen Sie die Palme je nach Wetterlage. Möchten Sie die Hanfpalme im Winter im Topf draußen stehen lassen, stellen Sie den Kübel auf eine Styroporplatte. Hüllen Sie das Pflanzgefäß mit einer Kokosmatte ein und decken Sie die Erde mit Tannenreisig oder Laub ab. Binden Sie die Wedel zusammen und polstern Sie das Innere mit Stroh aus. Hüllen Sie die Krone in ein Wintervlies ein.
Möchten Sie Wagners Hanfpalme überwintern, ist ein heller Standort mit Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad Celsius ideal. Die Palme verträgt aber auch einige Wochen bei dunkler Überwinterung oder im Wohnraum. Die Temperatur sollte umso kühler sein, je dunkler der Überwinterungsraum ist.
Falls Sie in einer Gegend mit mildem Winter wohnen, können Sie die Palme im Garten auspflanzen. Sie verträgt kurzzeitig Temperaturen bis minus 17 Grad Celsius. Für die Pflanzung ins Freiland sollte die Erde zu einem Drittel aus Rindenhumus und zu zwei Dritteln aus Gartenerde bestehen. Mischen Sie Lavagrus oder Blähton unter, womit Sie für eine gute Durchlüftung sorgen. Im Garten versorgt sich die Palme über ihre Wurzeln selbst mit genügend Wasser, sodass Sie die Pflanze lediglich bei extremen Trockenphasen gießen müssen. Im ersten Jahr müssen Sie die Hanfpalme jedoch ausreichend wässern, bis sie gut eingewachsen ist. Ist mit einem länger anhaltenden Bodenfrost zu rechnen, bedecken Sie den Wurzelbereich mit einer dicken Schicht Rindenmulch.
Weitere winterharte Palmenarten
Zwergpalmen
Chamaerops wirken wie buschige Sträucher. Als Kübelpflanze erreicht ihr Stamm eine Höhe bis 1,40 Meter. Zwergpalmen benötigen einen sonnigen, hellen und luftigen Standort und täglich mindestens drei Stunden direktes Sonnenlicht. Steht eine Zwergpalme an einem hellen oder halbschattigen Platz ohne direkte Sonneneinwirkung, wächst sie langsamer und bildet größere Abstände zwischen den Wedeln. Chamaerops vertragen frostige Winterkälte, wobei ältere Exemplare nur kurzzeitig Temperaturen bis minus 10 Grad Celsius aushalten. Bleiben ältere Zwergpalmen über längere Zeit Frost ausgesetzt, müssen Sie rechtzeitig geschützt werden, weil sonst Schäden an den Wurzeln und Blättern auftreten. Die Zwergpalme sollte erst ins Winterquartier umziehen, wenn die Tagestemperatur bei 0 Grad Celsius liegt und mit Nachttemperaturen von minus fünf Grad Celsius zu rechnen ist. Die Überwinterung erfolgt entweder im Kalthaus bei fünf bis 12 Grad Celsius oder im Warmhaus bei 18 bis 24 Grad Celsius. Soll die Palme im Freien überwintern, ist ein Frostschutz notwendig.
Kalifornische Washingtonpalme
Washingtonia filiera ist auch unter den Handelsnamen Petticoatpalme oder Priesterpalme bekannt. Im Freiland wird sie bis zu 18 Metern hoch. Ältere Exemplare können kurzzeitig Temperaturen bis minus 10 Grad Celsius bei trockenen Kälteperioden vertragen. Ansonsten müssen ab minus vier Grad Celsius mit Blattschäden gerechnet werden, wenn sich Schnee, Raureif oder Feuchtigkeit auf den Blättern befinden. Die Kalifornische Washingtonpalme eignet sich als Kübelpflanze, Zimmerpflanze und sie kann im Garten ausgepflanzt werden. Sie benötigt einen halbschattigen, sonnigen oder vollsonnigen Standort. Für Jungpflanzen ist ein halbschattiger Platz ratsam, weil sie dort besser gedeihen.
Möchten Sie die Washingtonpalme im Freien überwintern, sind ab minus vier Grad Celsius Frostschutzmaßnahmen notwendig. Als Kübelpflanze sollte sie so lange wie möglich draußen an einem hellen, luftigen Ort bleiben. Sobald die Temperaturen unter 0 Grad Celsius sinken, sollten Sie die Palme ins Kalthaus oder Lauwarmhaus stellen. Im Kalthaus ist eine Temperatur zwischen fünf und 12 Grad Celsius nötig und im Lauwarmhaus sollten sich die Temperaturen zwischen 12 und 18 Grad Celsius bewegen. Sorgen Sie täglich für 12 Stunden Licht von mindestens 1.000 Lux im Kalthaus und von mindestens 2.000 Lux im Lauwarmhaus.