Zumeist bleibt in jedem Jahr Saatgut übrig, das nicht ausgesät wurde. Damit Sie es in der nächsten Saison noch verwenden können, kommt es auf die richtige Aufbewahrung über den Winter an. Mit der richtigen Organisation vermeiden Sie, dass Sie es im nächsten Jahr doppelt kaufen.
Saatgut richtig aufbewahren: Keimfähigkeit und Frische bewahren
Saatgut ist über mehrere Jahre haltbar, doch verliert es mit der Zeit seine Keimfähigkeit. Auf den Verpackungen von Saatgut ist ein Haltbarkeitsdatum aufgedruckt. Damit die Samen bis zum Ablauf dieses Zeitraums nicht ihre Keimfähigkeit verlieren, kommt es auf die richtige Lagerung an. Die richtige Aufbewahrung bietet gleichzeitig eine gute Möglichkeit für die Organisation. Erstellen Sie eine Liste, was noch vorhanden ist, um nicht im neuen Jahr doppelt zu kaufen.
Saatgut organisieren: Liste mit Sorten und Haltbarkeitsdatum
Bevor Sie Ihr Saatgut einlagern und in den Winterschlaf schicken, erstellen Sie eine Liste für die clevere Organisation. Diese Liste können Sie als Excel-Tabelle am PC, aber auch handschriftlich gestalten. Das ist für gekauftes, aber auch für selbst gewonnenes Saatgut möglich. Die Liste sollte folgende Punkte enthalten:
- Art und Sorte (z. B. Buschbohne Saxa)
- Haltbarkeitsdatum
- bei selbst genommenem Saatgut Datum der Ernte
- eventuell Zeitpunkt für die Aussaat.
Notieren Sie bei gekauftem Saatgut auch in der Liste, welche Menge übrig ist. Vielleicht müssen Sie dann noch eine Packung dazukaufen.
Tipp: Damit Sie alles richtig zuordnen können, schreiben Sie auf die Saatguttüten unbedingt das Haltbarkeitsdatum oder das Datum der Ernte, wenn es nicht mehr gut erkennbar ist.
Verpackung für das Saatgut: immer gut verschließen
Haben Sie das Saatgut selbst gewonnen, achten Sie darauf, dass es trocken ist und dass sich keine Reste von den Früchten daran befinden. Auch Blätter, Steine und andere Fremdkörper gehören nicht ins Saatgut. Auf keinen Fall dürfen die Samen feucht sein oder während der Lagerung Feuchtigkeit ziehen. Schnell könnten sie schimmeln.
Gekauftes Saatgut ist oftmals nicht nur in einer Papiertüte mit Bild und Kulturanleitung, sondern zusätzlich in einem kleinen Keimschutzbeutel aufbewahrt. Solche Beutel verfügen über eine Metallbeschichtung im Innenraum und schließen luftdicht ab. Lassen Sie das Saatgut, das Sie nicht benötigen, in diesem Beutel. Sie können den Beutel nicht mehr luftdicht verschließen, doch können Sie den oberen Rand der kleinen Tüte umlegen und mit einer Büroklammer verschließen. Dieser kleine Beutel kommt dann wieder in die Original-Samentüte.
Haben Sie keine Samentüte und keinen Keimschutzbeutel mehr, eignen sich verschiedene andere Gefäße für die Aufbewahrung:
- kleine Papiertüten
- kleine Schraubgläser
- Kaffeefiltertüten
- leere Streichholzschachteln
- kleine Blechdosen mit Deckel, beispielsweise leere und einwandfrei saubere Cremedosen
Beschriften Sie die Gefäße mit Sorte, Erntedatum oder Haltbarkeitsdatum. Gläser und Blechdosen haben den Vorteil, dass sie absolut mäusesicher sind. Sie schützen gut vor Feuchtigkeit und bieten auch keinen Zugang für andere Schädlinge wie Mehlmotten oder Bohnenkäfer, die Ihr Saatgut dezimieren und unbrauchbar machen könnten.
Tipp: Um völlig sicher zu sein, dass Ihr Saatgut trocken ist, kaufen Sie in der Drogerie Silica Gel und geben es mit in die Verpackung. Es nimmt die überschüssige Feuchtigkeit heraus.
Die richtige Lagerung: Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Um über Ihr Saatgut nicht den Überblick zu verlieren, bewahren Sie es zusammen in einer Kiste auf. Abhängig davon, ob Sie Gläser oder Tüten für die Aufbewahrung der einzelnen Sorten verwenden, können Sie alles in einer Obstkiste, aber auch in einer größeren Holzkiste, in einem Pappkarton oder einer großen Blechdose, beispielsweise von Gebäck, aufbewahren.
Sortieren Sie die verschiedenen Samen am besten nach dem Zeitraum, wann sie in die Erde müssen. So kommen beispielsweise Möhren- und Pastinakensamen ganz nach vorn, während Sie Bohnen weiter hinten einpacken. Damit die Samen nicht ihre Keimfähigkeit verlieren, kommt es auf den richtigen Ort für die Aufbewahrung an. Achten Sie auf die richtige Temperatur und die Luftfeuchtigkeit.
Der richtige Aufbewahrungsort: dunkel und trocken
Das Saatgut lagern Sie am besten an einem dunklen Ort. Pappkartons, vollständig geschlossen, oder Holzkisten schützen das Saatgut zusätzlich vor Licht. Der Keller könnte ein guter Aufbewahrungsort sein, doch bereitet die Luftfeuchtigkeit dort mitunter Probleme. Die Luftfeuchtigkeit sollte ungefähr bei 35 Prozent liegen. Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, bewahren Sie die Samen unbedingt in luftdicht schließenden Gefäßen auf.
Eine große Blechdose wie eine leere Keksdose schließt zwar meistens nicht vollkommen luftdicht ab, doch kann sie einen gewissen Schutz bieten. Bei hoher Luftfeuchtigkeit verzichten Sie nicht auf Silica-Gel, das Sie in die Verpackung geben. Eine Alternative zum Keller kann der Dachboden sein, wenn dort die entsprechende Temperatur herrscht und es nicht zu starken Temperaturschwankungen kommt.
Die richtige Temperatur: rund 10 Grad Celsius
Optimal für die Lagerung von Saatgut ist eine Temperatur von rund 10 Grad Celsius. Die Temperatur sollte 15 Grad Celsius nicht überschreiten. Auch eine Temperatur unter 10 Grad Celsius ist noch geeignet, doch achten Sie darauf, dass keine Minusgrade herrschen. Ihr Saatgut mag keine starken Temperaturschwankungen, da dann die Keimfähigkeit leiden könnte. Dachböden und Gartenlauben sind nicht geeignet, wenn dort die Temperatur zu stark schwankt.
Saatgut einfrieren: über viele Jahre möglich
Haben Sie keine Möglichkeit, um Ihr Saatgut bei einer möglichst konstanten kühlen Temperatur zu lagern, kann die Gefriertruhe eine Alternative sein. Die Temperatur sollte dort bei minus 18 Grad Celsius liegen. Um den Keimling nicht zu schädigen, muss das Saatgut sauber und absolut trocken sein.
Je nach Sorte können die Samen in der Tiefkühltruhe sogar Zeiträume von zehn bis 20 Jahren überstehen. Mit Silica-Gel erzielen Sie eine optimale Trocknung Ihrer Samen. Damit sie sich tatsächlich über einen so langen Zeitraum halten, verpacken Sie sie in Tüten mit einer Metallbeschichtung im Innenraum, die Sie verschweißen.
Saatgut aus dem Winterschlaf holen: die Keimprobe
Nicht immer halten sich die Sämereien tatsächlich bis zum auf der Packung angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatum. Viele Samen sollten Sie innerhalb eines Jahres aussäen. Auch die Bedingungen bei der Aufbewahrung können die Haltbarkeit einschränken.
Bevor Sie in die neue Gartensaison starten und die Samen in die Erde bringen, führen Sie daher eine Keimprobe aus. So sind Sie vor unangenehmen Überraschungen sicher, wenn die Saat nicht aufgeht. Legen Sie einige Samen auf einen Teller mit feuchtem Küchenpapier und warten Sie die Keimdauer ab. Sind nur wenige Samen gekeimt, benötigen Sie neues Saatgut.