Winterportulak ist auch unter den Namen Gewöhnliches Tellerkraut oder Postelein bekannt. Mit dem Echten Portulak bzw. dem Sommer-Portulak hat er nur im Namen eine Ähnlichkeit. Ansonsten zählt das Gemüse auch zu einer anderen Pflanzenfamilie und ist somit glücklicherweise nicht so empfindlich. Die Aussaat des Winterportulaks erfolgt im Herbst und wenn Sie gute Bedingungen haben, können Sie das Gemüse den ganzen Winter über ernten.
Wissenswertes zu Winterportulak
Während im Winter fast kaum Gemüsesorten zu ernten sind, haben Sie mit dem Winterportulak ein Gemüse, das bei guten Bedingungen bis ins Frühjahr geerntet werden kann. Zudem kann das Gemüse auch sehr vielfältig zubereitet werden, sodass es nie langweilig in der Küche wird. Der Winterportulak (Claytonia perfoliata) ist, wie bereits erwähnt, nicht mit dem Echten Portulak, der auch Sommer- oder Gemüse-Portulak genannt wird, zu verwechseln. Der Winterportulak ist zwar auch ein Tellerkraut, zählt aber zu einer anderen Pflanzenfamilie. Die Heimat des Winterportulak sind die Küstenregionen Nordamerikas und Alaska. Das sagt im Grunde schon alles und Kälte machen dem schmackhaften Gemüse kaum etwas aus.
Winterportulak hat außerdem echte Superkräfte und punktet nicht nur mit seinem sehr angenehmen Geschmack, sondern auch mit den Inhaltsstoffen. Das Wintergemüse ist voller Vitamin C, enthält eine ordentliche Portion Eisen und auch jede Menge Omega-3-Fettsäuren. Zudem ist diese Gemüserarität sehr pflegeleicht und somit auch von Anfängern problemlos anzupflanzen.
Winterportulak anpflanzen und pflegen
Winterpostelein ist äußerst pflegeleicht, weshalb er auch für Anfänger sehr gut geeignet ist. Den einzigen Fehler, den Sie machen können, ist, dass Sie die falsche Zeit für die Aussaat wählen. Ansonsten können Sie so gut wie keine Fehler bei der Anpflanzung und der Pflege machen.
Standort und Boden
Winterportulak ist gegen Kälte gewappnet und ihm reicht in der Regel schon, wenn Sie ihn an einen halbschattigen Platz stellen. Selbst der Schattenplatz macht dem Portulak nichts aus, da er sehr anspruchslos ist. Da der Winterpostelein ein Quellkrautgewächs ist, sind Sie sehr flexibel, da Sie ihn praktisch überall hinpflanzen können. In der Familie der Quellkrautgewächse gibt es nämlich sonst kein Gemüse. Haben Sie also an einer beliebiger Stelle Platz im Beet, kann der Winterportulak diesen Platz einnehmen, ohne dass Sie sich über die Fruchtfolge Gedanken machen müssen.
Sehr empfehlenswerte Beetnachbarn sind beispielsweise Rettich, Rucola oder Pflücksalate. Diese harmonieren sehr gut mit dem Gemüse und gehen eine gute Nachbarschaft ein. Auch beim Boden hat der Winterportulak keine großen Ansprüche. Er ist nahezu mit jeder Bodenqualität zufrieden. Der Boden sollte lediglich durchlässig sein, damit Regen gut abfließen kann.
Hat das Gemüse einmal gekeimt, ist es fast nicht mehr aufzuhalten. Mit ein wenig Dünger können Sie den Boden dann richtig verwöhnen, sodass optimale Bedingungen für den Winterportulak herrschen. Sie könne sich dann an einer üppigen Ernte erfreuen. Doch Vorsicht. Bei Temperaturen um 4 Grad hört der Winterportulak auf zu wachsen. Haben Sie die Samen zu spät ausgesät, kann es durchaus passieren, dass Sie erst im Frühling ernten können, wenn es wieder etwas wärmer wird.
Winterportulak aussäen
Winterpostelein zu säen ist in der Zeit von August bis Februar möglich. Dabei können Sie ihn als Voranzucht oder als Direktsaat aussäen. Die Saattiefe beträgt 0,5 cm. Um zu keimen, benötigt die Gemüsepflanze Temperaturen von unter 12 Grad, daher ist der Zeitpunkt der Aussaat besonders wichtig. Ideal ist die Zeit, wenn die Temperatur meist zwischen 4 und 12 °C liegt. Tagsüber kann es aber durchaus kurzweilig wärmer sein, da Sie so das Wachstum ankurbeln können.
Da die Samen des Winterportulak aber extrem fein und klein sind, wird es schwierig sein, die richtige Dosierung zu finden. Meist ist die Aussaat viel zu dicht und die Pflanzen behindern sich gegenseitig. Empfehlenswert ist es daher, das Saatgut für die Direktsaat mit Sand zu mischen, um es besser aussäen zu können.
Für die Aussaat lockern Sie den Boden oberflächlich mit einer Harke auf, damit der Boden feine Krümel aufweist. Anschließend ziehen Sie Rillen für die Saat und streuen dann das Samen-Sand-Gemisch in die Rillen. Jetzt müssen Sie das Saatgut nur noch leicht mit Erde bedecken und der Winterportulak nimmt seinen Lauf. Wenn Sie gleich mehrere Reihen säen möchten, achten Sie bitte auf einen Reihenabstand von etwa 15 cm.
Drücken Sie nun alles leicht an, damit die Samen auch gut von der Erde umschlossen werden und beim Gießen oder bei Regen nicht weggeschwemmt werden. Die Ansaat noch angießen und in den nächsten Tagen auch stets feucht halten, damit der Winterportulak bald sprießen kann.
Vorziehen von Winterportulak
Selbstverständlich können Sie den Winterportulak auch vorziehen. Hierfür eignen sich die sogenannten Quickpots. Je nach Größe können Sie fünf bis acht Samen pro Kammer einsäen. Sobald die Samen gekeimt haben und regelrechte Büschel wachsen, können Sie sie im Abstand von 15 cm auspflanzen. Dabei ist es sehr empfehlenswert, den Winterportulak etwas höher zu pflanzen, damit er nicht auf dem Boden aufkommt. Durch das luftige Wachsen wird er hervorragend gegen Pilzkrankheiten geschützt.
Pflege des Winterposteleins
Auch wenn der Winterportulak sehr pflegeleicht ist, benötigt er doch ein wenig Zuspruch. Da der Portulak wie der Feldsalat bereits ein Gründünger ist, muss er nicht weiter gedüngt werden, sondern düngt Ihren Boden um das Gemüse. Wenn Sie dem Winterportulak aber ein wenig auf die Sprünge helfen möchten, geben Sie eine Mulchschicht auf den Boden, damit er vor Trockenheit geschützt wird. Auch das Vereinzeln ist empfehlenswert, da so die Pflanzen besser abtrocknen können und von Pilzkrankheiten erst gar nicht heimgesucht werden.
Vorsicht aber vor der Blüte im Frühling. Das Gemüse beginnt nämlich dann hübsche, kleine weiße Blüten hervorzubringen. Sie sehen zwar toll aus, säen sich aber auch ganz schnell selbst aus. Wenn Sie dies verhindern möchte, ist es jetzt Zeit, den Winterpostelein zu schneiden. Das Beste daran ist, dass Sie die blühenden Blätter einfach mitessen können und Sie nichts auf den Kompost geben müssen.
Winterportulak ernten
Etwa 6 Wochen nach der Aussaat können Sie den ersten Winterportulak ernten. Es sei denn, es war nach dem Aussäen einige Wochen unter 4 °C. Dann müssen Sie noch etwas Geduld haben, da das Wachstum bei diesen Temperaturen eingestellt wird.
Essbar ist im Grunde die gesamte Pflanze. Von Blättern über Blüten bis hin zu den Stängeln ist das gesamte Gemüse verzehrbar. Daher schneiden Sie die Pflanzen einige Zentimeter über dem Boden ab, sodass er dann wieder nachwachsen kann.
Sie müssen auch keine Angst haben, wenn es mal richtig kalt wird. Das Gemüse ist imstande, sein eigenes Frostschutzmittel zu produzieren und nach dem Frost ist es wieder knackig und frisch. Doch Vorsicht! Während dieser Ruhe sollten Sie den Winterportulak auf keinen Fall berühren. Die Stellen werden dann schnell braun und matschig und eine Ernte ist nicht mehr möglich. Sollte also eine Frostperiode angesagt sein, ernten Sie am besten noch schnell, damit Sie etwas Vorrat haben. In einer Tüte oder in einem feuchten Tuch hält sich der Vorrat etwa eine Woche.
Krankheiten und Schädlinge
Der Winterportulak hat im Grunde nur die Schnecken als Feinde. Hier kann es zu Schneckenfraß kommen, weshalb Sie die Pflanzen schützen müssen.
Stehen die Pflanzen zu eng, können sich außerdem auch Pilzkrankheiten breit machen.
Portulak in der Küche
Zubereitet werden kann Portulak sehr unterschiedlich. Kleingehackt und in Butter gedünstet ist er ein hervorragende Beilage zu Fisch und Fleisch. Doch auch als Würzmittel, Salat oder Rohkost dann der Winterportulak eine Bereicherung sein. Verwertet werden können die Blätter, Stängel, Blüten und auch Wurzeln. Frisch als Salat oder als Topping zu Radicchio und Endiviensalat ist der Winterportulak perfekt geeignet. Überdies können Sie Quark und Frischkäse damit würzen und ihnen eine besondere Note verleihen. Sie können ihn aber auch einfach auf ein Butterbrot streuen und pur genießen.
Selbst die Knospen können Sie verwenden. Sie sind eine tolle Alternative von Kapern und können sehr gut eingelegt werden. Die Wurzeln hingegen werden gekocht und sind geschmacklich mit Wasserkastanien zu vergleichen.
Winterportulak ist ein vielseitiges Gemüse und kann sehr unterschiedlich zubereitet werden. Wenn Sie Rezeptideen haben, freuen wir uns, wenn Sie diese in den Kommentaren veröffentlichen.