Nüsse werden nicht vom Baum oder Strauch gepflückt, sondern gesammelt. Das ist nicht nur im eigenen Garten, sondern auch in Parks möglich. Damit sich die Nüsse möglichst lange halten, müssen sie gut trocknen.
Nüsse sammeln: nicht zu lange liegen lassen
Haben Sie in Ihrem Garten keinen Walnussbaum und keine Haselnusssträucher, ist es völlig legal, die Nüsse in Parks oder Wäldern zu sammeln. Voraussetzung ist jedoch, dass sich die Flächen und Bäume nicht in Privatbesitz befinden. Sind Sie nicht sicher, ob an einem öffentlich zugänglichen Platz Nüsse gesammelt werden dürfen, erkundigen Sie sich beim Grünflächenamt. Herabgefallene Nüsse auf öffentlichen Wegen, die von einem Ast eines Baumes stammen, der auf einem Privatgrundstück steht, dürfen gesammelt werden.
Die richtige Zeit zum Nüssesammeln ist von Mitte September bis Ende Oktober. Die Nüsse sind ausgereift, wenn sie auf den Boden gefallen sind. Schütteln Sie die Nüsse nicht vom Baum oder Strauch ab und pflücken Sie sie nicht, da sie dann noch nicht ausgereift sind. Frost und Regen schaden den Nüssen nicht, wenn sie noch am Baum hängen. Sind die Nüsse heruntergefallen, sollten Sie möglichst schnell sammeln, damit sie nicht beginnen zu schimmeln. Liegen die Nüsse bereits mehrere Tage auf dem Boden, können sich aufgrund der Bodenfeuchtigkeit schnell Schimmelpilze bilden. Die Schimmelbildung wird bei den am Boden liegenden Nüssen auch durch Tau und Reif gefördert. Die reifen Nüsse haben eine dunkle, schrumpelige Außenhülle. Nehmen Sie keine schwarzen oder kleinen Nüsse, da sie wertlos, unbrauchbar oder noch nicht ausgereift sind.
Haselnüsse fallen ebenfalls auf den Boden, doch haben sie dann keine Hülle mehr. Sie sind reif, wenn sie aus ihrer trockenen Blatthülle fallen. Auch Haselnüsse sollten Sie möglichst schnell sammeln, damit sie nicht von Schimmelpilzen befallen werden. Nehmen Sie nur Nüsse mit intakter Schale. Mitunter sind Haselnüsse vom Haselnussbohrer befallen, was Sie an Löchern in der Schale erkennen.
Tipp: Da die Schale der Walnüsse Gerbstoffe enthält, stark färbt und Sie die Farbe nur schwer wieder von den Händen bekommen, tragen Sie beim Sammeln Handschuhe oder verwenden eine Bratwurstzange.
Nüsse für die Trocknung vorbereiten: dunkle Schale entfernen und Nüsse kontrollieren
Damit die Nüsse möglichst lange haltbar bleiben, kommt es auf eine gute Trocknung an. Walnüsse entfalten erst bei der Trocknung ihr würziges Aroma. Entfernen Sie zuerst die äußere Hülle möglichst restlos von den Nüssen. Die harte Nussschale ist hingegen ein guter Schutz, da sie wie eine luftdichte Verpackung ist. Reste der Schale können schimmeln und dazu führen, dass Ihre Nüsse schnell verderben. Die äußere Schale entfernen Sie mit einer Bürste oder mit den Händen, doch sollten Sie dann Handschuhe tragen. Bürsten Sie Reste der Schale am besten mit einer Wurzelbürste ab.
Waschen Sie die Nüsse nicht ab, da Wasser in die Schale eindringen und zu Fäulnis oder Schimmelbildung führen kann. Ist die äußere Schale der Nüsse schon defekt, kann sich Sand auf der braunen Nussschale befinden. Bürsten Sie ihn gründlich ab.
Um nur einwandfreie Nüsse zu lagern, kontrollieren Sie die Nüsse auf die folgenden Merkmale:
- leicht geöffnete Schale
- schwarze Stellen
- Schimmelstellen
- Schadstellen an der harten Schale
Kontrollieren Sie auch Haselnüsse vor dem Trocknen auf solche Beschädigungen und entfernen Sie Verunreinigungen mit Küchenkrepp von der Schale.
Nüsse trocknen: auf die richtige Temperatur achten
Zum Trocknen brauchen Ihre Nüsse einen warmen, trockenen und gut belüfteten Ort. Müssen Sie nur wenige Nüsse trocknen, reichen das Fensterbrett oder die Heizung aus. Die ideale Temperatur zum Trocknen liegt bei 20 bis 23 Grad Celsius. Auf keinen Fall sollte die Temperatur über 30 Grad Celsius liegen, da die Nüsse sonst schnell ranzig werden. Daher ist die Trocknung im Dörrautomaten oder im Backofen völlig ungeeignet. Zum Trocknen brauchen Sie die richtige Unterlage. Gut geeignet sind
- alte Handtücher,
- Baumwoll- oder Leinentücher,
- Zeitungspapier,
- auf Rahmen gespannte Tücher oder
- feinmaschige Siebe.
Achten Sie darauf, die Nüsse einschichtig zu lagern. Damit sie gut trocknen und die Luft gut zirkuliert, dürfen sie sich nicht berühren. Wenden Sie die Nüsse zu Beginn der Trocknungszeit ein- bis zweimal täglich. Später müssen Sie die Nüsse nur noch alle zwei bis drei Tage wenden. Kontrollieren Sie die Nüsse beim Wenden auf Schimmelbildung und entfernen Sie schimmelige Exemplare. Wechseln Sie beim Wenden auch die Unterlage, da sie feucht wird. Kontrollieren Sie beim Trocknen die Luftfeuchtigkeit, damit sie nicht zu hoch wird und die Nüsse nicht schimmeln.
An trockenen, sonnigen Herbsttagen können Sie die Nüsse auf der Unterlage auch im Freien trocknen. Nehmen Sie sie am Nachmittag, wenn die Luft feucht wird, wieder herein. Die Trocknung dauert mindestens sechs Wochen. Sind Ihre Nüsse richtig trocken, erkennen Sie das, wenn die Unterlage trocken bleibt. Die Nüsse können nun gelagert werden.
Lagerung der Nüsse: mehrere Monate möglich
Für die Lagerung der Nüsse eignet sich ein dunkler, trockener Ort am besten. Die optimale Temperatur liegt zwischen 10 und 18 Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit für die Lagerung sollte zwischen 50 und 65 Prozent liegen. Achten Sie darauf, dass sich in der Nähe der Nüsse keine geruchsintensiven Putz- oder Lebensmittel befinden, da die Nüsse diesen Geruch annehmen können und dann nicht mehr schmecken. Verwenden Sie zur Lagerung atmungsaktive Behälter wie
- Zwiebelsäcke,
- Jutesäcke,
- Kartoffelsäcke,
- geflochtene Körbe oder
- stapelbare Obsthorden.
Plastikbeutel sind nicht atmungsaktiv und daher nicht für die Lagerung geeignet. Die Nüsse sollten möglichst von allen Seiten Luft bekommen. Müssen Sie mit Mäusen rechnen, lagern Sie die Nüsse am besten hängend. Bei optimalen Bedingungen können Sie die Nüsse abhängig vom Fettgehalt bis zu 24 Monate lang lagern, ohne Qualitätsverluste befürchten zu müssen.
Tipp: Auch bei der Lagerung sind die Nüsse nicht vollständig sicher vor Schimmel- und Schädlingsbefall. Kontrollieren Sie sie regelmäßig auf Schimmelstellen sowie Beschädigungen und sortieren Sie die betroffenen Exemplare aus.
Lagerung von Nüssen ohne Schale: am besten einfrieren
Mussten Sie von den Nüssen die Schale entfernen, da sie beschädigt war, oder haben Sie nicht genügend Platz für die Lagerung, ist die Haltbarkeit nur vergleichsweise kurz. Verbrauchen Sie die Nüsse möglichst schnell.
Alternativ dazu frieren Sie die Nüsse ein. Füllen Sie die Nusshälften in einen luftdicht schließenden Behälter, um sie einzufrieren. Sie halten sich dann bis zu einem Jahr. Frieren Sie Nüsse mit Schale ein, können sie sich bis zu drei Jahren halten. Sobald die Nüsse zerkleinert wurden, ist die Haltbarkeit deutlich eingeschränkt. Gemahlene Nüsse bewahren Sie am besten in einem dicht schließenden Behälter im Kühlschrank auf. Sie halten sich ungefähr eine Woche.