Die richtigen Pflanzen im Schlafzimmer können Ihre Schlafqualität verbessern. Die Pflanzen geben Sauerstoff ab und nehmen Schadstoffe aus der Luft. Erfahren Sie, welche Zimmerpflanzen für Schlafzimmer geeignet sind und wie Sie Ihre Pflanzen pflegen sollten. Außerdem stellen wir Ihnen sieben Zimmerpflanzen vor.
Sind Zimmerpflanzen im Schlafzimmer gesund?
Ein Mythos sagt, Pflanzen im Schlafzimmer wären ungesund, weil sie Sauerstoff wegnehmen. Wahr ist, dass Pflanzen nachts Sauerstoff aufnehmen, weil in der Nacht die Sauerstoffproduktion pausiert. Damit die Pflanzen Sauerstoff produzieren können, benötigen sie Tageslicht. Sie nehmen jedoch eine so kleine Sauerstoffmenge auf, dass es für den Menschen und den Schlaf keine Rolle spielt. Wie Stefan Rust des botanischen Gartens der Universität Hamburg erklärt, müssten sehr viele Pflanzen im Schlafzimmer stehen, um den Menschen Sauerstoff wegnehmen zu können. Wenn Sie Zimmerpflanzen in Ihr Schlafzimmer stellen, verbessern Sie sogar die Raumluft, denn manche Pflanzen wie der Drachenbaum oder die Grünlilie filtern Schadstoffe aus der Luft.
Ein Mensch atmet pro Stunde zwischen 15 bis 30 Liter Sauerstoff aus, während der Ausstoß von Sauerstoff von Pflanzen 125 Milliliter pro Stunde bei einem Quadratmeter Blattfläche beträgt.
Sind Pflanzen im Schlafzimmer für Allergiker schädlich?
Menschen, die auf Hausstaubmilben allergisch reagieren, können von Pflanzen wie Baumfreund oder Schwertfarn profitieren. Sie verfügen über eine große Blattoberfläche, sodass sie in der Lage sind, Feuchtigkeit abzugeben. Damit erhöht sich die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer. Durch zu häufiges Gießen können sich in der Blumenerde Schimmelpilze bilden, die wiederum Allergikern Probleme bereiten könnten. Für gesunde Menschen stellen die Mikroorganismen keine Gefahr dar.
Der Schimmelbildung können Sie entgegenwirken, indem Sie für Ihre Zimmerpflanzen Hydrokultur statt Erde verwenden. Außerdem bildet sich eher Schimmel, wenn Sie eine feinkrümelige Blumenerde mit einem hohen Anteil an Schwarztorf und Kompost nutzen. Wenn Sie keine Hydrokultur verwenden möchten, können Sie zu einem kompostarmen Substrat mit mineralischen Anteilen greifen, das aus Weißtorf besteht.
Diese Pflanzen gehören nicht ins Schlafzimmer
Verzichten Sie auf Jasmin, Hyazinthen und andere duftenden Pflanzen, denn sie rufen oftmals allergische Reaktionen hervor. Empfindliche Menschen reagieren auf sie mit Kopfschmerzen oder Übelkeit. Falls Sie sensibel auf duftende Pflanzen reagieren, sollten Sie ebenso wenig Lavendel ins Zimmer stellen, auch wenn solche Pflanzen beruhigend wirken sollen.
Die beliebte Birkenfeige ist für Allergiker nicht geeignet. Auf den Blättern und im Pflanzensaft befinden sich Allergene und allergische Reaktionen werden durch Staub gefördert. Möchten Sie trotzdem eine Birkenfeige im Schlafzimmer aufstellen, sollten Sie auf Teppich verzichten, weil sich in ihm Staub ansammelt.
7 Zimmerpflanzen für Ihr Schlafzimmer
- Gummibaum – Ficus elastica
Der Gummibaum gilt als Luftreiniger, weil er Formaldehyd aus der Luft filtert. Dieses geruchlose Gas steckt unter anderem in Klebstoffen von Holzwerkstoffen, sodass es sich in fast jeder Raumluft befindet. Die Pflanze hat je nach Sorte entweder dunkelgrüne oder bunte Blätter. Die aufrecht wachsende Pflanze gehört zur Familie der Maulbeergewächse. Der Gummibaum stammt ursprünglich aus Asien
- Bogenhanf – Sansevieria
Die großen Blätter des Bogenhanfes regulieren die Luftfeuchtigkeit und filtern nachts Schadstoffe aus der Luft und wandeln sie in Sauerstoff um. Der Pflanze wird nachgesagt, sie könne gegen Kopfschmerzen helfen. Allerdings ist diese Wirkung wissenschaftlich nicht belegt. Die Wüstenpflanze gilt als äußerst unkompliziert und robust. Es gibt rund 70 Sorten, wobei das typische Merkmal die graugrüne Farbe der Blätter mit verschiedenen Flecken, Streifen und gelben Rändern ist.
- Drachenbaum – Dracaena
Auch diese Pflanze ist in der Lage, den Gehalt an Formaldehyd in der Raumluft zu verringern. Der Drachenbaum hat einen oder mehrere Stämme, aus denen gelbe, grüne oder goldfarbene Blätter sprießen. Je nach Sorte sind die Blätter weich und groß, spitz und fein oder klein. Es ist eine pflegeleichte Pflanze, die es einem nicht übel nimmt, wenn sie einmal kein Wasser bekam. Sie ist in der Lage, Feuchtigkeit im Stamm zu speichern. Besonders hübsch ist die Zuchtform Dracaena marginata. Sie zieht die Blicke durch ihre mehrfarbigen Blätter auf sich.
- Aloe vera – Aloe vera
Das Grasbaumgewächs verfügt über fleischige Blätter. Die Aloe Vera hat keinen Stamm und ihre spitz zulaufenden Blätter sind rosettenartig angeordnet. Die Blattränder sind bedornt.
- Goldfruchtpalme – Chrysalidocarpus lutescens
Eine andere Bezeichnung für diese beliebte Zimmerpflanze ist Goldblattpalme. Sie hat hellgrüne, große Wedel, die das Raumklima verbessern, indem sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen.
- Grünlilie – Chlorophytum comosum
Die Grünlilie ist mit einem schattigen Platz zufrieden, sodass Sie die Pflanze beispielsweise auf den Kleiderschrank stellen können. Sie benötigt wenig Wasser und eignet sich auch für Blumenampeln.
- Zwergpalme – Chamaerops humilis
Die Palme stammt aus dem mediterranen Raum und gilt als sehr widerstandsfähig. Sie wird 80 bis 100 Zentimeter hoch und bildet große Wedel aus. Wer nur wenig Platz im Schlafzimmer zur Verfügung hat, kann sich für die kleine Variante Chamaerops humilis var. arborescens entscheiden. Die Zuchtform erreicht eine Höhe von 15 Zentimetern.
So pflegen Sie Ihre Zimmerpflanzen im Schlafzimmer
Die richtige Pflege der Pflanzen ist ausschlaggebend dafür, dass Ihre Zimmerpflanzen für ein gutes Raumklima sorgen. Informieren Sie sich über den Wasserbedarf der jeweiligen Pflanzen, die in Ihrem Schlafzimmer zu stehen kommen sollen. Wenn Sie zu viel gießen, fördern Sie die Schimmelbildung. Lüften Sie regelmäßig den Raum, denn die Pflanzen benötigen frische Luft. Achten Sie jedoch darauf, dass vor allem Pflanzen mit kleinen Blättern keine Zugluft abbekommen. In dem Fall würden sie ihre Blätter abwerfen.
Entfernen Sie besonders im Winter Staub von größeren Blättern. Eine Staubschicht hindert die Blätter daran, Schadstoffe aus der Luft zu filtern. Die trockene Heizungsluft kann dazu führen, dass die Blätter schnell austrocknen. Dafür sind vor allem Pflanzen mit kleineren Blättern anfällig. Füllen Sie Wasser in eine Sprühflasche und befeuchten Sie damit regelmäßig die Blätter.
In Pflanzgefäßen sind die Nährstoffe der Erde schneller verbraucht. Deshalb sollten Sie Ihre Zimmerpflanzen mit Dünger versorgen. Nutzen Sie Pflanzendünger für Topfpflanzen. Verwenden Sie eine hochwertige Erde mit einem geringen Anteil an Kompost. Somit reduzieren Sie das Risiko für eine Schimmelbildung.
Falls Sie Schimmel auf der Oberfläche der Pflanzenerde entdecken, sollten Sie die Oberfläche mit Sand bedecken. Sand trocknet den Schimmel aus, sodass sich die Sporen nicht weiter in der Luft verbreiten können.