Zinnien sind beliebte Sonnenblumen und stehen nahezu in jedem Garten und auf jedem Balkon. Die Farbvielfalt wie auch die Blühfreudigkeit der äußerst hübschen Blumen sind somit für jeden Gärtner eine wahre Freude. Zudem dürfen sie in keinem Bauerngarten fehlen und sind außerdem hervorragend als Schnittblumen geeignet. Heute möchten wir die beliebten Sommerblumen vorstellen und Ihnen Tipps für die Kultivierung geben.
Herkunft und Eigenschaften der Zinnien
Zinnien zählen, wie Dahlien und Gänseblümchen, zu der Familie der Korbblütler (Asteraceae) und es finden sich etwa 20 Arten der Zinnia. Einige davon sind einjährig, andere mehrjährig oder sie wachsen als Halbstrauch, weshalb für jeden Garten die richtige Zinnie zu finden ist. In unseren Regionen werden jedoch meist Zinnia elegans angepflanzt. Der Ursprung der Zinnia elegans liegt in Mexiko und weiten Teilen von Mittel- und Südamerika.
Die Zinnia elegans ist eine einjährige Sommerblume, die sehr buschig und aufrecht wächst. Die Blättchen der hübschen Blume sind stark mit kurzen Härchen versehen, was dazu führt, dass sie sich rau anfühlen. Überdies sind sie dreikantig geformt und sitzen gegenständig am Blütenstiel. Die Blüten der Zinnien erscheinen von Juli bis September, teilweise auch bis Oktober. Ist die Sonneneinstrahlung im Sommer sehr stark, verblassen die kräftigen Farben leider recht schnell. Zinnien sind in zahlreichen Farbvarianten erhältlich. Von Weiß über Gelb, Orange und Rot können die Zinnien auch rosa oder pink gefärbt sein.
Zinnien sind zudem sehr bienenfreundliche Zierblumen und werden Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und viele weitere Insekten anziehen. Auch wenn die Sommerblume eine recht geringe Menge an Nektar bietet, gleicht sie dies mit der absoluten Blühfreudigkeit aus und bietet so den Insekten eine reiche Nahrungsquelle.
Kurzprofil von Zinnien:
- Wuchstyp: einjährig
- Wuchshöhe: von 20 bis 100 cm
- Wuchseigenschaft: aufrecht
- Blütenfarbe: gelb, orange, rot, pink, mehrfarbig
- Blütezeit: Juli bis Oktober
- Blütenform: Blütenkörbchen, Zungenblüten, gefüllt oder röhrenförmig,
- Blattfarbe: grün
- Blattform: dreieckig oder breit elliptisch
- Standort: sonnig
- Boden: sandig bis lehmig, frisch bis mäßig feucht, nährstoffreich
Die Top Ten der Zinnien
Wenn auch Sie Zinnien pflanzen möchten, werden Sie die Qual der Wahl haben. Es gibt unzählige Sorten und Arten, die sich in Wuchshöhe, Form, Größe sowie Blütenfarbe unterscheiden. Für Balkone gibt es kleinwüchsige Zwergzinnien, die auch auf kleinen Balkonen eine Augenweide sind.
- Zinne Thumbelina: Die Thumbelina ist die kleinste Zinnie mit einer Wuchshöhe von bis zu 20 cm. Sie weist dahlienartige Blüten in vielen verschiedenen Farben auf.
- Zwergzinnie Peter Pan: Die Zwergzinnie wird nur bis zu 30 cm hoch und weist Blüten mit einer Größe von 8 cm auf. Peter Pan blüht in den Farben orange-gelb bis blutrot.
- Zinnia angustifolia: Die schmalblättrige Zinnie hat kleine weiße, gelbe, orange, rote oder pinke Blüten und lavendelartige Blätter. Sie erreicht eine Höhe von bis zu 50 cm.
- Zinnie Liliput: Die Zinnie Liliput ist ein niedriger Zinnien-Mix aus unterschiedlichen Pflanzen, die nur eine Wuchshöhe von bis zu 60 cm erreichen. Sie blühen von Juli bis Oktober.
- Zinnie Pop Art: Die Zinnie Pop Art hat große, rot gesprenkelte Blüten an hohen Stielen. Sie eignet sich besonders gut als Schnittblume und weist eine Höhe von 60 cm auf.
- Zinnie Whirlygig: Diese Zinnie ist ein farbenfroher Mix aus zweifarbigen Zinnien, die verschiedene Kombinationen aufweisen. Sie wächst etwa 70 cm hoch.
- Zinnie Swizzle: Swizzle ist eine ganze Serie von Zinnen, die es in verschiedenen Farben gibt. Swizzle Scarlet und Swizzle Yellow bilden zweifarbige Blüten in Rot und Gelb aus. Die Sommerblume erreicht eine Höhe von 75 cm.
- Zinnie Riesen-Kaktus: Der Riesen-Kaktus hat halbgefüllte, große Blüten und leicht gerollte Blütenblätter. Diese erinnern an die Kaktus-Dahlien. Diese Zinnie erreicht eine Wuchshöhe von etwa 80 cm.
- Zinnie Purple Prince: Purple Prince ist eine hochwachsende Zinnie mit einer Wuchshöhe von bis zu 90 cm. Die Blüten in der Farbe Magenta sind auffallend mit einer limonengrüner Mitte gefüllt.
- Zinnie Polarbär: Diese Art weist nahezu komplett weiße Blüten auf. Die Pflanze kann bis zu 100 cm hoch wachsen und ist ein Blickfang in jedem Blumenbeet.
Pflanzzeit und Pflege der Zinnien
Die Sommerblumen sind sehr dankbare Blühpflanzen und auch recht pflegeleicht. Allerdings müssen Sie doch auch auf paar Kleinigkeiten achten, damit Sie viel Freude mit diesen besonders schönen Arten haben.
Pflanzzeit für Zinnien
Die richtige Pflanzzeit für Zinnien ist Mitte Mai, nach dem letzten Frost. Die Anzucht kann bereits im März auf der warmen Fensterbank oder im Gewächshaus erfolgen. Es ist aber auch möglich, Jungpflanzen zu erwerben und diese nach den Eisheiligen auszusetzen.
Der richtige Zinnien-Standort
Als Standort für die blühfreudige Sommerblume ist ein sonniges, aber windgeschütztes Plätzchen perfekt. Zinnien lieben lehmig-sandigen und nährstoffreichen Boden, der die Feuchtigkeit gut speichern kann. Staunässe hingegen führt schnell zum Eingehen der Pflanzen. Bei einjährigen Pflanzen ist jedoch darauf zu achten, dass Sie die Zinnien jedes Jahr an einen anderen Ort pflanzen. Dies liegt daran, dass die Pflanze nicht gut selbstverträglich ist und somit der Platz jährlich gewechselt werden sollte, um lange Freude mit den Sommerblumen zu haben. Das Wechseln der Pflanzerde, wenn sie im Topf angepflanzt werden soll, ist ebenfalls wichtig.
Achtung: Zinnien müssen einen regengeschützten Standort haben, da sie starken Regen nicht vertragen. Schnell können die Blüten beschädigt werden oder die hochwachsenden Sorten können umstürzen. Das wäre schade.
Vom Aussäen, Pikieren und Pflanzen
Wenn Sie Zinnien-Samen nutzen möchten, ist dies natürlich problemlos möglich. Die Zinnien-Samen können zwischen Februar und April im Haus vorgezogen werden. Sie benötigen einen warmen Ort, da die Keimlinge keine Kälte vertragen. Hierfür bereiten Sie kleine Töpfchen oder eine Anzuchtschale vor und befüllen diese mit einer Anzuchterde, die nährstoffarm ist, da die Zinnien in der ersten Zeit nach der Keimung kaum Nährstoffe benötigen. Die nährstoffarme Erde sorgt sogar dafür, dass die Pflanzen kräftige Wurzeln bilden.
Die Samen werden etwa 0,5 bis 1 cm tief in die Erde eingebracht und gewässert. Anschließend sollten die Töpfchen bei 16 bis 20 °C an einen hellen Platz gestellt werden. Die Erde ist gut feucht zu halten, sollte aber nicht nass sein. Nach 10 bis 20 Tagen werden Sie die ersten Keimblätter sehen, die dann pikiert werden. Nun ist es auch an der Zeit, die Jungpflanzen in eine nährstoffreiche Erde umzusetzen und an einen Ort zu stellen, der 12 bis 15 °C aufweist.
Ins Beet dürfen Sie die Jungpflanzen dann Mitte Mai setzen, wenn die Eisheiligen vorbei sind. Zwischen den einzelnen Zinnien sollten Sie außerdem einen Abstand von etwa 25 cm lassen. Auch wenn jetzt eine Lücke entsteht, ist diese durch den buschigen Wuchs schnell geschlossen.
Möchten Sie die Zinnien in Töpfe pflanzen, sollte jeder Topf mindestens 5 bis 10 Liter Volumen fassen. Dabei befüllen Sie die Gefäße mit einer Drainageschicht von rund 3 cm. Blähton oder Kies sind für die Drainageschicht optimal. Anschließend befüllen Sie das Pflanzgefäß mit einer nährstoffreichen Pflanzerde und setzen die Jungpflanzen ein. Achten Sie auch hier auf einen ausreichenden Abstand. Damit die Zinnien gut anwachsen können, müssen Sie nun kräftig gießen.
Zusammenfassung:
- Aussaat: Februar – April im Haus
- Keimung: nach 10 – 20 Tagen
- Pflanzzeit: Mitte Mai – Ende Juni
- Pflanzabstand: 25 cm
- Standort: Sonnig, windgeschützt und warm
- Boden: Lehmig-sandig und nährstoffreich
- Kultivierung im Beet und im Kübel möglich
Die Pflege der Zinnien
Zinnien sind äußerst durstig, weshalb Sie auf eine regelmäßige Bewässerung achten müssen. Zudem sollten Sie den Boden immer gleichmäßig feucht halten. Staunässe hingegen darf sich nicht bilden, da es sonst zur Wurzelfäule kommen kann. Überdies müssen verblühte Blüten immer entfernt werden, damit die besonders hohe Blühfreudigkeit erhalten bleibt. Es sei denn, Sie möchten Samen aus den Blüten gewinnen.
Auch das Düngen ist Pflicht, da die Zinnien einen hohen Nährstoffbedarf benötigen. Bei einem Flüssigdünger geben Sie alle zwei Wochen 15 bis 25 ml Dünger auf 5 Liter Gießwasser.
Zinnien als Schnittblume
Die Sommerblume ist eine sehr geeignete Schnittblume, wenn sie die entsprechende Größe hat. Als Schnittblume können die Zinnien das ganze Jahr über geschnitten werden. Wichtig ist, dass Sie ein scharfes Messer nutzen, um die Blumen zu schneiden. Hierbei schneiden Sie den Blütenstiel jeweils auf ein Blattpaar zurück, damit sich die Pflanze an der Stelle neu verzweigen kann und so erneut Blüten bildet. Die Blumen halten sich bis zu zwei Wochen in der Vase.
Das Vermehren von Zinnien
Zinnien können einfach und problemlos über die Samen vermehrt werden. Doch Vorsicht, gefüllte Blüten sind unfruchtbar und können sich nicht vermehren. Des Weiteren sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass Sie nur selten die ursprüngliche Sorte erhalten. Durch das Bestäuben von Bienen kommt es meist zu Verkreuzungen, sodass Sie meist eine andere Zinnie erhalten, wenn sie die Mutterpflanze über Samen vermehren.
Wer sich daran nicht stört, kann sich dann über hübsche neue Farbkombinationen freuen, die Sie selbst aus den Samen gezogen haben. Damit Sie Samen erhalten, dürfen die verblühten Blüten nicht geschnitten werden.
Die Samen reifen bis Oktober heran, weshalb Sie diese im Spätherbst, wenn der Blütenstand vertrocknet ist, ernten können. Dabei wird der Blütenstand mit Blütenköpfen abgeschnitten und im Haus noch etwa zwei Wochen getrocknet. Ist die Blüte ausreichend trocken, rieseln die Samen nach etwas Reiben heraus. Trennen Sie diese von den Blütenresten und bewahren Sie sie kühl und trocken bis Februar/März auf. Die Samen der Zinnien sind etwa vier Jahre lang keimfähig, wenn sie gut gelagert wurden.
Schädlinge an Zinnien
Bei Jungpflanzen müssen Sie hauptsächlich auf Schnecken achten, weshalb ein Schneckenschutz wichtig ist. Schnecken lieben die Jungpflanzen und können die Sommerblumen innerhalb kürzester Zeit vernichten. Bei ausgewachsenen Zinnien können die Schnecken jedoch kaum noch Schaden anrichten.
Des Weiteren können Blattläuse oder Spinnmilben bei den blühfreudigen Zinnien zum Problem werden. Auch wenn Marienkäfer meist die explosionsartige Vermehrung unterbinden, sollten Sie etwas gegen diese Schädlinge tun.
Stimmt es, dass Zinnen giftig sind?
Nein, Zinnien sind definitiv nicht giftig, können aber Hautreizungen hervorrufen. Dies liegt an den Alkaloiden wie etwa Nikotin und den unterschiedlichen Terpenen. Daher sollten Sie beim Schneiden der Sommerblume Handschuhe tragen, um Reaktionen auf der Haut zu vermeiden.
Zudem eignen sich die Blüten der Zinnen als essbare Dekoration im Salat. Sie sind nicht nur eine Blickfang, sondern auch noch recht schmackhaft.
Seit Jahren liebe ich Zinnien, sowohl die „normalen“ als auch die kleinblütigen, die ich schon als kurzstieliges ganzes Blütenkissen erlebt habe. In letzten Jahren werden sie immer größer, die normalen bis zu 1,60m und die Liliputmischung auch bis zu 1,20m. Das finde ich nicht schön und hätte sie lieber kürzer. Gibt es anderen Samen oder gibt es einen „Trick“, wie ich meinen Wunsch verwirklichen könnte?
Danke für eine Antwort. Hans Zanders