Ob Zitronenbaum, Mandarinenbäumchen, Limonen- oder Limettenbaum, all diese Zitrusgewächse haben eines gemeinsam: Sie sind nicht winterhart. Die Pflanzen, die ein mediterranes Flair verbreiten, sind auf Wärme angewiesen und wachsen bei uns in Europa vor allem im Mittelmeerraum. Ursprünglich aber kommen Zitronen aus Indien und Orangen aus China – dort kannte man die Früchte bereits vor 4.000 Jahren. Heute können sogar wir im nasskalten Deutschland Zitronen- und Mandarinenbäumchen kultivieren, müssen allerdings dabei beachten, dass diese nicht draußen überwintern können.
Zitrusbäume – Vitamine einfach pflücken
Ob Zitronen, Orangen, Grapefruit oder Mandarinen, all diese Zitrusfrüchte bieten uns wertvolle Vitamine, auf die unser Körper angewiesen ist. Bei idealen Standortverhältnissen beginnt ein Zitronenbaum im Alter von 7-8 Jahren das erste Mal Blüten zu bilden, woraus dann Früchte entstehen. Wie viele das sind, hängt ebenfalls von den Standortbedingungen ab. Haben Sie es geschafft und können die gesunden Früchte ernten, dann dürfen Sie sich auf ein regelrechtes Vitaminfeuerwerk freuen. 100 g Zitrusfrüchte bieten folgende Vitamine an:
- 9 mg Vitamin A
- 79 mg Vitamin B1
- 42 mg Vitamin B2
- 300 mg Vitamin B3
- 240 mg Vitamin B5
- 104 mg Vitamin B6
- 2 mg Vitamin B7
- 22 mg Vitamin B8
- 45.480 mg Vitamin C
- 320 mg Vitamin E
Hinzu kommen nicht unerhebliche Mengen an Calcium, Kalium, Magnesium und Phosphor. Damit Sie auch reichhaltig Früchte ernten können, gilt es, Zitronenbäumchen & Co. richtig zu pflegen – und vor allem für eine richtige Überwinterung zu sorgen.
Zitrusbäumchen – Frost ist die große Gefahr
Alle Zitrusfrüchte lieben die Sonne und vor allem die Wärme. Mit wenig Sonne kommen sie zwar aus, allenfalls könnten die Früchte weniger groß ausfallen. Auch Temperaturen im einstelligen Bereich sind normalerweise kein Problem. Wenn sich die Werte allerdings auf den Gefrierpunkt zubewegen, dann ist Eile geboten, denn diese Temperaturen vertragen Zitrusfrüchte nicht. Werden sie Frost von -2 Grad ausgesetzt, sind erste Schäden an Blättern und Trieben festzustellen.
Pauschal zu sagen, Zitronenbäume müssen nach drinnen, wenn der Wetterbericht Frost meldet, ist aber auch wieder nicht richtig. Das Handling mit Zitruspflanzen ist gerade in diesem Temperaturbereich etwas diffizil. Zwar sollte man Zitronen- und Mandarinenbäumchen so lange wie möglich draußen lassen, sollte aber die Temperaturen immer gut im Blick haben. Hier kommt es auch sehr auf den Standort an. Stehen die Bäumchen beispielsweise geschützt (vor allem windgeschützt), etwa unter einem Dach oder direkt an der Hauswand, dann sind dort die Temperaturen meist höher, als draußen im Garten. Im Zweifel sollten Sie die Pflanzen aber tatsächlich nach drinnen holen, um wirklich nichts zu riskieren.
Zitronenbäumchen raus oder rein?
Zitronenbäumchen dürfen in der warmen Jahreszeit problemlos nach draußen. Da sie nicht winterhart sind, ist ein Auspflanzen im Garten nicht sinnvoll. Ihren festen Platz haben sie daher im Pflanzkübel. Die warme Jahreszeit ist ein sehr dehnbarer Begriff. Grundsätzlich kann aber gesagt werden, dass Zitrusfrüchte ab Mitte Mai raus und bis Ende Oktober draußen bleiben dürfen. Ab und an ist zu lesen, dass dieser Zeitraum auf April, in manchen Gefilden sogar auf März vorgezogen werden kann und selbst im November die Bäumchen noch auf der Terrasse stehen dürfen. Kommt natürlich auf die Lage an. Naturgemäß sind Regionen rund um den Bodensee, in Hessen oder Rheinland-Pfalz am wärmsten, während es in Mecklenburg-Vorpommern und in der Voralpenregion meist am kühlsten ist. Das aber ist immer mit Vorsicht zu genießen – Sie wissen ja, der Frost! Daher immer die Temperaturen verfolgen und wenn es zu kalt wird, ab nach drinnen.
So werden Zitruspflanzen richtig überwintert
Wird es Zeit, die Zitruspflanzen nach drinnen zu holen, dann sind die drei wichtigsten Kriterien:
- Ein kühler Standort – zwischen 5 und 10 Grad.
- Ein heller Standort – Raum mit mindestens einem Fenster.
- Ein dauerhafter Standort – Pflanze nicht unnötig umstellen, um Stress zu vermeiden.
Als idealen Standort bieten sich unbeheizte Räume, das Treppenhaus, der ungeheizte Wintergarten, eine Garage oder ein Gartenhäuschen an. Eine Faustregel lautet immer wieder: Die Temperatur sollte den Lichtverhältnissen angepasst werden. Was aber bedeutet das?
Nun, wird die Pflanze relativ kühl, dafür aber sehr hell aufgestellt, kann sie weiterhin Fotosynthese betreiben. Liegen die Temperaturen jedoch unter 12 Grad, geht der Zitrusbaum quasi in den Winterschlaf über, da die Wurzeln ihre Aktivität einstellen. Ergo erfolgt keine Fotosynthese mehr und die Blätter werden abgeworfen. Um das zu vermeiden, gilt es, die Temperaturen bei sehr hellen Standorten etwas höher zu halten, alternativ die Pflanze dunkler zu stellen. So lautet eine weitere Faustregel: Je dunkler der Standort, umso kühler die Temperatur.
Die Pflege von Zitrusbäumchen im Winter hält sich in Grenzen, sollte aber nicht gänzlich vernachlässigt werden:
- Gegossen wird sparsam und nur dann, wenn die Erde komplett trocken ist. Im Winter brauchen Zitrusbäume wenig Wasser.
- Gedüngt wird im Winter überhaupt nicht.
- Kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig auf Schädlingsbefall. Vor allem die Schildlaus macht den Zitronenbäumchen im Winter aufgrund der Lichtverhältnisse zu schaffen. Die Läuse sitzen dabei gerne auf den Blattunterseiten oder an Blattansätzen und ernähren sich vom Pflanzensaft. Bekämpfen können Sie die Läuse zum Beispiel mit Rapsöl oder einem Sud aus Knoblauch oder Brennnesseln.
Zitronenbäumchen in der Wohnung überwintern
Nun kann es vorkommen, dass Sie Ihrem Zitronen- oder Mandarinenbäumchen die oben genannten Überwinterungsquartiere nicht bieten können. Es bleibt also nur ein beheizter Wohnraum. Das ist zwar nicht ideal, aber durchaus möglich. Wichtig in diesem Fall ist, dass bei höheren Temperaturen auch die Lichtverhältnisse angepasst werden müssen. Stellen Sie die Pflanze also in jedem Fall hell auf. Da das Licht im Winter meist aber nicht ausreicht, empfehlen wir den Einsatz einer Pflanzenlampe, denn ein Zitronenbaum sollte in dieser Jahreszeit mindestens sechs Stunden Licht erhalten.
Da die Temperaturen höher liegen und die Luftfeuchtigkeit niedriger ist, sind die Pflanzen anfälliger für die gerade genannten Schildläuse. In diesem Fall können Sie die gesamte Zitruspflanze regelmäßig mit Wasser einsprühen.
Zitronenbaum – nach dem Winter direkt nach draußen?
Bevor es nach draußen geht, sollten Sie Ihren Zitrusbaum an die neuen Umstände gewöhnen. Es wird wieder heller und die Sonne hat wieder mehr Kraft. In kühlen Räumen sollten Sie die Pflanze daher so stellen, dass auch der Topf von der Sonne getroffen wird, damit sich die Wurzeln mit erwärmen können. Tun Sie das nicht, kann es zu Blattfall kommen.
Sofern kein Frost mehr herrscht, können Sie das Zitronen- oder Mandarinenbäumchen – wie oben erwähnt – bereits ab März nach draußen bringen. Sollte es noch strenge Nachtfröste geben, dann immer wieder nach drinnen holen, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt geschützt aufstellen. Gewöhnen Sie die Pflanze nach dem Winterquartier langsam an die neuen Verhältnisse und stellen Sie sie nicht sofort den ganzen Tag in die pralle Sonne. Die erste Zeit bevorzugt der Zitrusbaum einen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung.