Haben Sie eine reiche Gemüseernte, können Sie vielleicht nicht immer alles sofort verarbeiten, was Sie geerntet haben. Verschiedene Gemüsesorten, bei denen die Ernte üppig war, lassen sich einfrieren, einkochen oder fermentieren. Was Sie mit dem Gemüse tun können, das Sie selbst nicht verbrauchen, lesen Sie in diesem Beitrag.
Gemüse haltbar machen: So verarbeiten Sie Ihre Überschüsse
Ist Ihre Gemüseernte reichlich ausgefallen, machen Sie das Gemüse haltbar. Für nahezu jede Gemüsesorte gibt es Möglichkeiten für die Verarbeitung:
- Möhren lassen sich einkochen oder fein würfeln und dann einfrieren.
- Rosenkohl putzen Sie, um ihn dann einzufrieren.
- Sellerieknollen, Kohlrabi oder Steckrüben würfeln Sie fein und frieren sie ein.
- Bohnen eignen sich zum Einkochen oder zum Blanchieren und Einfrieren,
- Kohl (beispielsweise Rotkohl, Weißkohl oder Wirsingkohl) eignet sich zum Fermentieren oder in feine Streifen geschnitten zum Einfrieren.
- Tomaten sind perfekt für Ketchup, Chutney, verschiedene Gemüsesaucen und zum Einkochen geeignet.
- Paprika kochen Sie ein, doch können Sie ihn auch in Streifen geschnitten einfrieren.
Die Liste der Verwendungsmöglichkeiten und der Haltbarmachung verschiedener Gemüsesorten ließe sich noch weiter fortsetzen. Sie finden im Internet nützliche Tipps zum Einkochen, Einfrieren und Fermentieren von Gemüse. Auch andere leckere Rezepte wie Chutney oder Relish sind dort in vielen Varianten und für variierende Gemüsesorten vorhanden.
Tipp: Kochen Sie aus Tomaten und Paprika Marmelade, die Sie mit Chili würzen. Mit Gelierzucker bekommt diese Marmelade eine pikant-süße Note und passt perfekt zum Grillen oder zu Fleischgerichten. Auch zum Verschenken ist sie geeignet.
Gemüse an Freunde und Nachbarn verschenken: direkt nach der Ernte
Haben Sie viel geerntet und können Sie nicht alles selbst verbrauchen, verschenken Sie es an Freunde und Nachbarn. Vergewissern Sie sich vorher, dass Ihre Freunde oder Nachbarn das entsprechende Gemüse nicht selbst haben und auch tatsächlich gebrauchen können. Verschenken Sie es gleich frisch nach der Ernte. Bürsten Sie von Wurzelgemüse die Erde grob ab, bevor Sie es verschenken. Fruchtgemüse wie Bohnen, Tomaten, Gurken oder Paprika ernten Sie immer mit Stielansatz. Waschen Sie das Gemüse nicht, da es dann etwas länger haltbar ist. Schließlich wissen Sie nicht, ob Ihre Freunde oder Nachbarn das Gemüse noch am selben Tag verarbeiten wollen.
Es versteht sich von selbst, dass Sie nur einwandfreies Gemüse verschenken. Möhren und anderes Wurzelgemüse sollten nicht madig sein. Das Gemüse darf keine Faulstellen aufweisen. Natürlich spielt es keine Rolle, wenn einige Möhren oder Gurken etwas schief gewachsen sind. Beschädigt sollte das Gemüse jedoch nicht sein.
Tipp: Lassen Sie Ihre Freunde, denen Sie vertrauen, selbst Gemüse aus Ihrem Garten ernten. So sparen Sie Arbeit bei der Ernte.
Gemüse verkaufen: rechtliche Fragen beachten
Möchten Sie Gemüse aus dem Garten verkaufen, handelt es sich um eine Direktvermarktung. Verkaufen Sie das Gemüse auf Ihrem eigenen Grundstück, benötigen Sie keine Genehmigung. Möchten Sie allerdings Ihr Gemüse in einem eigenen Hofladen verkaufen und auch noch andere Produkte zum Weiterverkauf dazukaufen, müssen Sie ein Gewerbe anmelden. Weiterhin müssen Sie beim Betrieb eines Hofladens die Ladenöffnungszeiten einhalten. Verkaufen Sie Ihr eigenes Gemüse, müssen Sie kein Mindesthaltbarkeitsdatum angeben. Das Gemüse muss jedoch sauber sein und den geltenden Anforderungen an die Hygiene entsprechen. Sauber bedeutet, dass das Gemüse frei von anhaftender Erde, aber nicht gewaschen ist.
Möchten Sie häufig Gemüse verkaufen, sollten Sie sich beim zuständigen Gewerbeamt erkundigen, ob es sich um eine gewerbliche Tätigkeit handelt und ob Sie einen Gewerbeschein benötigen. Steuern zahlen müssen Sie nicht, solange Ihre Einnahmen aus dem Verkauf von Gemüse 410 Euro im Jahr nicht übersteigen. Sie brauchen dann auch kein Kassensystem und keine Buchhaltungssoftware.
Tipp: Machen Sie auf sich und Ihr Gemüse aufmerksam, indem Sie eine Anzeige in einer Umsonst-Zeitung oder bei Ebay-Kleinanzeigen schalten. So können Interessierte aus Ihrer Region das Gemüse kaufen.
Verkauf des selbst erzeugten Gemüses auf dem Wochenmarkt
Eine Möglichkeit, Ihr überschüssiges Gemüse zu verkaufen, ist der Wochenmarkt. Sie brauchen keinen Gewerbeschein und müssen keine Steuern zahlen, wenn Sie nur hin und wieder, in unregelmäßigen Abständen, verkaufen und im Jahr nicht mehr als 410 Euro einnehmen. Um auf dem Wochenmarkt zu verkaufen, benötigen Sie die Erlaubnis der jeweiligen Gemeinde. Am besten erkundigen Sie sich bei Ihrer Gemeinde, welche Regularien gelten.
Verkauf von Gemüse aus dem Garten an der Straße: Indiz für Gewerbe
Errichten Sie an der Straße einen Stand, an dem Sie Ihr Gemüse verkaufen, ist Vorsicht geboten. Das gilt auch, wenn Sie an diesem Stand nicht immer anwesend sind. Solange sich der Stand noch auf Ihrem Grundstück befindet, müssen Sie nichts befürchten. Befindet sich dieser Stand jedoch außerhalb Ihres Grundstücks, kommt schnell der Verdacht auf, dass es sich um ein Gewerbe handelt. Beim Verkauf an Gehwegen handelt es sich um die Nutzung öffentlicher Flächen, die genehmigungspflichtig ist. Ohne Genehmigung drohen herbe Bußgelder. Allerdings spricht nichts dagegen, wenn Sie Ihr Gemüse direkt vor Ihrem Hoftor präsentieren. Sollen es sich Interessierte kostenlos mitnehmen, weisen Sie auf einem entsprechenden Schild darauf hin. Sie können allerdings auch einen Preis festlegen und auf ein Schild schreiben. Dazu stellen Sie eine Sparbüchse als Kasse des Vertrauens.
Angebot auf Internetplattformen: verkaufen, tauschen, abgeben
Es gibt inzwischen Internetplattformen wie DirektVomBeet, mit denen Sie Ihr Gemüse vermarkten können. DirektVomBeet ist eine Community, bei der jeder mitmachen kann, der überschüssiges Obst oder Gemüse hat. Sie müssen sich als Mitglied registrieren, was für Sie kostenlos ist. Ziel ist der Tausch von Obst und Gemüse zur Vermeidung von Müll. Sie entscheiden selbst, ob Sie Ihr Gemüse gegen etwas anderes tauschen oder einfach nur verschenken möchten. Ihre Produkte bieten Sie regional an, um Interessierte aus der Nähe zu finden, die sich das saubere, einwandfreie Gemüse abholen oder selbst in Ihrem Garten ernten. Möchten Sie verkaufen, einigen Sie sich mit dem Interessenten über den Preis. Sie finden dort auch Gesuche von Menschen, die eine bestimmte Gemüsesorte brauchen und günstig bekommen möchten.
Gemüse bei der Tafel abgeben: unkompliziert möglich
Eine Möglichkeit, überschüssiges Gemüse loszuwerden, ist die Spende an die Tafel. Erkundigen Sie sich über eine Tafel in der Nähe und nehmen Sie Kontakt auf. Sie müssen nichts weiter beachten als nur Ihr sauberes, einwandfreies Obst anzubieten. Kleine Schönheitsfehler, etwa krumme Gurken oder Möhren, spielen keine Rolle. Wenden Sie sich direkt an die Tafel oder den zuständigen Landesverband. Die Spende an die Tafel ist einmalig oder mehrmals möglich.
Hallo Sabine,
ich möchte gerne Kräuter wie Oregano usw. anpflanzen und als frische Pflanze im Topf an meinem Stand an der Haustür verkaufen. Zählt dies zur Urproduktion oder muß ich bei den Kräutern noch weiteres beachten?
Ich würde mich über Ihre Antwort sehr freuen!
Danke und viele Grüße
Nicole Busemann