Zucchini gelten als ziemlich anspruchslos und sind äußerst ertragreich. Innerhalb weniger Tage reifen die Jungfrüchte zu riesenhaften, brotähnlichen Gebilden heran, wenn sie nicht zum richtigen Zeitpunkt geerntet werden. Zucchini sind frostempfindlich und dürfen erst nach den Eisheiligen ins Freie. Damit Sie sich bereits frühzeitig an diesem vielseitig verwendbaren Gemüse erfreuen können, hilft Ihnen diese Schritt-für-Schritt-Anleitung beim Vorziehen der Zucchini.
Schritt 1: Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat
Die zu den Kürbisgewächsen zählenden Zucchini sind außerordentlich unkompliziert. Die ersten Früchte können Sie bereits sechs bis acht Wochen nach dem Pflanzen der Setzlinge ernten. Es reicht daher völlig aus, wenn Sie für das Vorziehen im April die Pflanzen aussäen. So können Sie Ende Mai Ihre ersten Zucchini ernten. Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat ist ungefähr vier Wochen vor dem letzten Frost, also je nach Region etwa Mitte April.
Tipp: Die Erträge bei Zucchini sind umso reicher, je häufiger eine Pflanze beerntet wird. Für eine vierköpfige Familie reichen zwei bis drei Pflanzen vollkommen aus.
Schritt 2: Die idealen Bedingungen für das Vorziehen
Zum Vorkultivieren von Zucchini ist ein beheiztes Gewächshaus oder die Fensterbank perfekt geeignet. Die Keimlinge sollten nicht der direkten Sonne ausgesetzt sein, aber trotzdem viel Licht bekommen. Beachten Sie für die erfolgreiche Anzucht einige Voraussetzungen:
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Erde: Anzuchterde eignet sich am besten. Alternativ dazu können Sie die Erde von frisch aufgeworfenen Maulwurf- oder Wühlmaushügeln verwenden. Diese Erde bietet die idealen Bedingungen für die Sämlinge. Die Erde sollte nährstoffarm sein, damit die Keimlinge zur Wurzelbildung animiert werden.
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Anzuchtgefäß: Als Anzuchtgefäße eignen sich kleine Töpfe aus dem Handel oder selbstgebastelte Anzuchtschalen. Anzuchttöpfe sollten einen Durchmesser von ungefähr 10 Zentimetern.
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Temperatur: Für die Aussaat von Zucchini eignet sich am besten eine Temperatur von 20 bis 22 Grad Celsius. Die ersten Keimlinge zeigen sich schon nach ungefähr einer Woche. Die Keimlinge brauchen keine so hohen Temperaturen mehr. Ein heller Standort und Temperaturen von 15 bis 18 Grad Celsius reichen aus.
Schritt 3: So gelingt die Aussaat
Füllen Sie die Anzuchttöpfe mit Erde. Die Zucchini-Samen stecken Sie zwei bis drei Zentimeter tief in die Erde. Achten Sie darauf, dass die Erde stets feucht, aber nicht nass ist. Staunässe vertragen die jungen, zarten Pflänzchen nicht.
Wachsen die jungen Pflanzen heran und zeigt sich nach den Keimblättern das erste Blattpaar, können Sie sie schon langsam an die Bedingungen im Freien gewöhnen. Bringen Sie die Pflänzchen, wenn es sonnig ist und die Temperaturen möglichst über 10 Grad Celsius liegen, für einige Stunden ins Freie.
Schritt 4: Standort und Boden
Bevor Sie Ihre Zucchini-Pflänzchen ins Freiland pflanzen, sollten Sie sich Gedanken über Standort und Boden machen.
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Platzbedarf: Da Zucchinipflanzen ziemlich üppig wachsen, benötigt jede Pflanze mindestens einen Quadratmeter Platz. Sie sollten die Pflanzabstände von etwa einem Meter beachten, wenn Sie mehrere Zucchini pflanzen möchten.
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Tipp: Damit sich die Pflanzen gegenseitig befruchten können, sollten Sie mindestens zwei Pflanzen anbauen.
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Lichtverhältnisse: Zucchini bevorzugen einen sonnigen, halbschattigen Standort. Er sollte möglichst warm und windgeschützt sein.
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Boden: Zucchini sind Starkzehrer und brauchen daher nährstoffreichen Boden. Mit gut verrottetem Kompost sollten Sie den Boden verbessern. Zucchini können sogar direkt auf dem Kompost angebaut werden. Der Boden sollte durchlässig sein, da Zucchini keine Staunässe vertragen.
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Die richtigen Nachbarn: Die idealen Nachbarn im Gemüsebeet tragen entscheidend dazu bei, dass sich Ihre Zucchini gut entwickeln. Andere Kürbisgewächse, Gurken, Tomaten, Rettich und Kartoffeln sind weniger gut geeignet. Mit Erbsen, Bohnen, Zwiebeln, Mangold oder Mais harmonieren Zucchini hingegen gut.
Schritt 5: Jetzt geht’s nach draußen
Die Zucchini können ungefähr vier Wochen nach der Aussaat ins Freie. Sind die jungen Pflanzen kräftig genug und gibt es keinen Frost mehr, ist es Zeit, dass sie ausgepflanzt werden. Der richtige Zeitpunkt ist je nach Witterung etwa Mitte oder Ende Mai.
Bereiten Sie Pflanzlöcher etwa in der Größe der Anzuchttöpfe vor und lösen Sie die Pflanzen vorsichtig aus den Anzuchttöpfen. Achten Sie darauf, dass Sie den Wurzelballen nicht beschädigen. Setzen Sie die Pflanzen mit den Ballen in die Pflanzlöcher und drücken Sie die Erde gut an. Gießen Sie die jungen Pflanzen an.
Schritt 6: Die richtige Pflege
Haben Sie die jungen Zucchini-Pflanzen ins Freie gepflanzt, kommt es auf die richtige Pflege an. Gießen Sie regelmäßig und achten Sie darauf, dass die Erde niemals austrocknet. Gerade in den Sommermonaten, bei großer Hitze, müssen die Pflanzen täglich, mitunter sogar morgens und abends, gegossen werden. Entfernen Sie regelmäßig das Unkraut und lockern Sie von Zeit zu Zeit den Boden auf, damit sich die Pflanzen gut entwickeln.
Schritt 7: Die Düngung
Da Zucchini Starkzehrer sind, müssen sie gut mit Nährstoffen versorgt werden. Etwa alle vier Wochen benötigen die Zucchini eine Düngung. Im Handel erhalten Sie Tomatendünger, den Sie auch für Zucchinipflanzen verwenden können. Setzen Sie vollständig auf Natur, können Sie auch eine Brennnesseljauche bereiten und Ihre Zucchini damit etwa alle vier Wochen düngen.
Schritt 8: Die Ernte
Nach sechs bis acht Wochen sollten Sie für Ihre Mühe reichlich belohnt werden und die ersten Zucchini ernten können. Der ideale Zeitpunkt für die Ernte ist, wenn die Früchte eine Größe von 15 bis 20 Zentimetern erreicht haben. Warten Sie nicht zu lange, denn schnell werden die Früchte zu groß und sind dann faserig. Schneiden Sie die Früchte einfach oberhalb des Stielansatzes von der Pflanze ab. Sie sollten etwa jeden zweiten Tag ernten.
Tipp: Möchten Sie die Ernte etwas eindämmen, da Ihre Pflanzen zu üppig tragen, sollten Sie einige Blüten entfernen. Die Blüten sind essbar und lassen sich in einem Backteig frittieren.
Hilfe bei Problemen
Auch wenn Zucchini ziemlich anspruchslos und pflegeleicht sind, kann es passieren, dass sie nicht so gedeihen, wie Sie es sich vorstellen.
Pflanze setzt keine Früchte an
Zucchini haben männliche und weibliche Blüten. Die weiblichen Blüten erkennen Sie am Fruchtknoten unterhalb der Blütenblätter und am kürzeren Stiel. Setzen die Pflanzen trotz Blüten keine oder nur wenige Früchte an, können zu wenige weibliche Blüten vorhanden sein. Ist der Sommer kühl und regnerisch, bilden die Pflanzen vermehrt männliche Blüten aus. Es ist auch möglich, dass der Befruchter fehlt. Sie sollten daher mindestens zwei Pflanzen im Garten haben.
Echter und falscher Mehltau
Es passiert ziemlich häufig, dass die Zucchinipflanzen von einem weißgrauen Belag überzogen sind. Es handelt sich um echten Mehltau, der sich bei heißer, trockener Witterung verstärkt ausbreitet. Mit einer Mischung aus Natron und Rapsöl können Sie die Pflanzen spritzen, um dem echten Mehltau an den Kragen zu gehen.
Falscher Mehltau tritt an den Unterseiten der Blätter auf und breitet sich bei kühlem, feuchtem Wetter aus. Zumeist sind die Pflanzen dann nicht mehr zu retten. Mit einem Knoblauchsud können Sie einen Rettungsversuch starten.
Pflanze fault ab
Fault der Stock der Pflanze ab, war es zu nass. Sie haben zu viel gegossen oder es hat zu stark geregnet.
Warum nicht selbst den Samen nehmen?
Zumindest theoretisch könnten Sie die Zucchini-Früchte reifen lassen und dann selbst den Samen nehmen. Das ist ein aufwendiger Prozess. Nicht immer sind die Samen tatsächlich ausgereift. Die Samen brauchen einige Zeit zum Trocknen.
Ein viel schwerwiegenderes Problem ist jedoch, dass die selbst gewonnenen Samen das Gift Cucurbitacin enthalten könnten. Säen Sie diesen Samen aus, kann der Giftstoff in die Früchte gelangen. Die Samen, die Sie im Handel bekommen, sind so gezüchtet, dass sie keine Giftstoffe mehr enthalten, dadurch aber auch nicht samenfest sind. Zucchini Samen sollten Sie deshalb kaufen.