Blumenwiese - Wildblumenwiese

Wildblumenwiese – schön und nützlich

Der typisch englische Rasen macht nicht nur viel Arbeit, sondern ist gerade für Naturliebhaber nicht der Inbegriff von Garten und bunter Natur. Wildblumenwiesen liegen im Trend. Und das nicht erst seit heute. Dem Insektensterben entgegenwirken, etwas für die Natur tun – das ist der Gedanke vieler Gärtner und Gärtnerinnen. Wilde Blumenwiesen können viel dazu beitragen.

Die bunten Wiesen mit vielen Wildblumen sind pflegeleicht, sehen super toll aus und sind vor allem Nahrungsquelle für zahlreiche Nützlinge, die Sie auch bei der Gartenarbeit unterstützen und den Einsatz von Pestiziden überflüssig machen. Schließlich möchten Sie gerade im eigenen Garten „Bio“ anbauen.

Die Wildblumenwiese lässt sich mit ein paar Tricks relativ leicht anlegen. Haben Sie nur wenig Platz im Garten, können Sie auch eine kleine Insel mit Wildblumensamen anlegen. Schon bald werden sich Hummeln, Bienen, Schmetterlinge und viele andere Insekten auf den Blumen tummeln.

So legen Sie eine Wildblumenwiese an

Wildblumenwiesen gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Ringelblumen, Mohn, Kornblumen und Margeriten sind nur einige der Blumen, die in diesen Samenmischungen vorhanden sind. Sie sollten möglichst Wildblumensamen mit einheimischen Wildblumen wählen, da die Garantie zu blühen bei einheimischen Blumen höher ist.

Die optimale Lage für eine Wildblumenwiese ist ein sehr sonniger Standort. Der Boden sollte eher trocken und nicht zu nährstoffreich sein. Die beste Zeit für eine Aussaat sind die Monate März bis Mai. Wildblumensamen gibt es für verschiedene Bodenarten.

Für die Neuanlage einer Wildblumenwiese lockern Sie ein Stück Gartenfläche tiefgründig auf. Beseitigen Sie Unkrautwurzeln, Steine und andere Dinge. Den gut gelockerten Boden harken Sie zu einer feinen Krume, Erdklumpen werden zerkleinert und anschließend die Fläche eingeebnet. Nun wird der Boden mit einer Walze verdichtet. Haben Sie keine Walze, können Sie den Boden auch ein paar Tage ruhen lassen, bevor der Wildblumenwiesen-Samen in die Erde kommt. Vor dem Aussäen wird der Boden noch mal etwas aufgeraut und die Samen für die Wildblumenwiese werden eingebracht. Bedecken Sie den Samen nur dünn mit Erde.

In den nächsten Tagen sollten Sie die Wildblumenwiese gut wässern, damit die Samen keimen. Betreten Sie die Fläche in den ersten Wochen nicht.

Wildblumenwiese – es geht auch anders

Möchten Sie Wildblumensamen in eine vorhandene Wiese einbringen, reicht es nicht, den Samen nur breit zu werfen. Besser ist es, kleine Inseln zu schaffen, in denen Sie den Samen einbringen. In den ersten Tagen sollten Sie die Ansaat gut und regelmäßig wässern. Bei der Aussaat ist es gut, den feinen Samen mit Sägespäne oder Vermiculit zu mischen. So erhöhen Sie die Menge und der Samen für die Wildblumenwiese lässt sich besser verteilen. Außerdem wird Wasser gespeichert, das nach und nach wieder abgegeben wird und die Samen länger feucht hält.

Etwa zehn Wochen nach der Aussaat sollten Sie die Wiese mähen. Dabei wird Unkraut entfernt und die neu gesäten Blumen gekürzt. Diese treiben anschließend kräftiger aus. Nicht gewünschtes Unkraut sollten Sie herausziehen. So fördern Sie das Wachstum der Wiesenblumen und haben bald eine bunte Wiese in Ihrem Garten.

Wildblumenwiesen für den Balkon

Sie können Wildblumenwiesen auch auf dem Balkon aussäen. Dort sind sie ein toller Hingucker. Eine kleine Zinkwanne oder ein großer Pflanzkübel sind die perfekten Pflanzgefäße für die Wildblumenwiesen. Verwenden Sie als Substrat keine hochwertige und nährstoffreiche Erde. Besser ist Anzuchterde mit wenig Nährstoffe. Diese können Sie auch noch mit etwas Sand mischen.

Wildblumenwiese ist nicht gleich Wildblumenwiese

Gerade beim Saatgut für Wildblumenwiesen sollten Sie genau hinschauen. Preiswerte Mischungen enthalten oft viel Grassamen. Ist der Anteil sehr hoch, sind natürlich weniger Blumen in der Mischung enthalten. Die Blühpflanzen benötigen meist mehr Zeit zum Aufgehen. So bleiben immer Flächen frei, auf denen sich schnell unerwünschte Wildkräuter ansiedeln.

Wildblumenwiesen sind pflegeleicht

Einmal angelegt braucht die Wildblumenwiese kaum noch Pflege. Die Wiese wird nur zweimal im Jahr gemäht. Verwenden Sie dafür am besten eine Sense oder eine Motorsense. Die erste Mahd erfolgt im Ende Juli bis August. Lassen Sie die Pflanzenteile einige Tage auf der Wiese liegen. So können die ausgereiften Samen ausfallen. Diese gehen im nächsten Jahr wieder auf. Durch gelegentliches Wenden können Sie die Selbstaussaat unterstützen.

Ende September bis Ende Oktober erfolgt die zweite Mahd. Entfernen Sie unbedingt nach jeder Mahd die gemähten Pflanzenteile nach einigen Tagen von der Wiese. Die Pflanzenteile würden sonst verrotten und dem Boden Nährstoffe zuführen. Dieser soll aber für eine große Artenvielfalt mager bleiben. Wenn Sie die Wiese nicht auf einmal, sondern nach und nach mähen, haben Bienen, Hummeln und Schmetterlinge immer Nahrung.

Eine Wildblumenwiese wird nicht gedüngt und nicht regelmäßig gegossen. Lediglich in großen Trockenperioden können Sie gießen. Unbedingt notwendig ist es aber nicht.

Diesen Vorteil haben Wildblumenwiesen

An erster Stelle steht für viele Gärtner und Gärtnerinnen der geringe Pflegeaufwand, den eine Wildblumenwiese hat. Aber auch die Artenvielfalt und die Nahrungsquelle für Insekten, Vögel und Kleintiere ist wichtig. Und schließlich profitiert auch Ihr Gemüsegarten davon, denn die Insekten bestäuben nicht nur die Blumen auf Ihrer Wildblumenwiese, sondern auch Gurken, Tomaten und viele andere Gemüsesorten. Obendrein haben Sie die Nützlinge in unmittelbarer Nähe Ihres Gemüsegartens. Schädlinge werden es schwer haben. Übrigens gedeihen auf einer Wildblumenwiese auch zahlreiche Heilpflanzen, die Sie gleich nutzen können.