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Gemüsesamen - Chilisamen

Chilisamen – wenn es mal etwas schärfer sein soll

Wer es in der Küche etwas schärfer liebt, baut Chilis im Garten, auf Balkon oder Terrasse an. Die kleinen roten, gelben, braunen und weißen Schoten gibt es in unterschiedlichen Schärfegraden. Chilis sind aber nicht nur in der Küche beliebt, die feurigen Farben sind auch ein Blickfang im Garten. Bereits die kleinen weißen oder violetten Blüten wirken dekorativ.

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Chili – Nachtschattengewächse aus Südamerika

Chilis gehören zur Pflanzengattung Paprika und tragen den wissenschaftlichen Namen „Capsicum“. Je nach Schärfe, Farbe, Größe und Geschmack gibt es für viele Sorten ganz spezielle Namen wie Spanischer Pfeffer, Peperoni oder Pfefferoni. Chilis sind Nachtschattengewächse. Ursprünglich stammen sie aus Südamerika. Der Name Chili leitet sich aus der Sprache der Azteken ab. Als der lateinamerikanische Kontinent erobert wurde, kamen die Chili und Peperoni auf dem Handelsweg nach Europa. Hier werden sie seitdem wegen ihrer Schärfe geliebt.

Inzwischen gibt es viele Arten der Chili, die sich im Schärfegrad, dem Geschmack, der Form und der Farbe unterscheiden. Die Pflanzen gedeihen über die Sommerzeit auch in unseren Breiten. Allerdings brauchen sie es warm und sonnig.

Diese Chiliarten gibt es

Chilis unterteilen sich in die Chiliarten Capsicum annuum, Capsicum frutescens, Capsicum chinense, Capsicum frutescens und Capsicum baccatum. Je nach Art bringen die dazugehörigen Sorten unterschiedliche Eigenschaften mit.

Capsicum annuum – die Chiliart mit den meisten Sorten

Die meisten Chilisorten gehören zur Art Capsicum annuum. Annuum bedeutet so viel wie jährlich. Das bezeichnet aber nicht die Lebensdauer der Chilipflanzen, sondern die Eigenschaft, im ersten Jahr Früchte zu tragen. Die Chiliart umfasst die bekanntesten und am meisten angebauten Sorten. Dazugehören milde Sorten wie der Paprika, aber auch scharfe Sorten wie Jalapenño.

Capsicum frutescens – Chilis für scharfe Saucen

Viele scharfe Chilis gehören zur Chiliart Capsicum frutescens. Aber auch Zierchilis fallen meist darunter. Die Chilis dieser Art werden oft in Mexiko, Indien, Japan oder China angebaut. Die Pflanzen wachsen wie kleine Sträucher und erreichen nicht selten eine Höhe von zwei Metern. Im Alter können sie sogar verholzen. Ein Hingucker sind die Blüten in der Farbe Weiß oder Grün. Der Staubbeutel ist blau bis violett. Die Früchte der Capsicum frutescens Sorten brauchen mehr Zeit zum Reifen. Die bekannteste Sorte ist die Tabasco Chili.

Capsicum chinense – die Schärfsten unter den Scharfen

Zu dieser Chiliart gehören die schärfsten Chilis wie Habanero, 7 Pot Congo, Carolina Reaper oder die Trinidad Moruga Scorpion Yellow. Die Früchte verfügen nicht nur über viel Schärfe, sondern auch über ein außergewöhnliches Aroma. Obwohl der Nama asiatische Züchtungen vermuten lässt, kommen die meisten Sorten aus der Karibik. Diese Sorten benötigen meist auch etwas mehr Erfahrung bei der Chilianzucht, da sie nicht so leicht zum Keimen zu bringen sind.

Capsicum baccatum – die Chilipflanzen mit den Beeren

Das die Früchte der Chilipflanzen Beeren sind, ist bekannt. Die Chiliart Capsicum baccatum hat aber nicht nur botanisch Beerenfrüchte. Die Früchte erinnern auch von der Form und Größe an Beeren. Sie strauchartigen Pflanzen können bis zu zwei Meter hoch werden. Charakteristisch sind die weiß-grünen Blüten, die auf dem Blütengrund einen dunklen Fleck haben. Zur Chiliart gehören unter anderem die Aji Chilis.

Capsicum pubescens – die Riesen unter den Chilipflanzen

Die Sorten der Chiliart Capsicum pubescens werden aufgrund ihrer Größe auch als Baumchili bezeichnet. In ihrer Heimat erreichen die Chilipflanzen eine Größe von bis zu vier Metern. Die Sorten sind wenig verbreitet und fordern vor allem Chililiebhaber heraus. Eine weitere Besonderheit sind die Blüten der Chiliart Capsicum pubescens. Diese sind blau-violett. Die Früchte der Sorten sind meist scharf und haben einen sehr ausgeprägten Geschmack.

Der richtige Standort soll es sein

Damit Chilis in unseren Breitengraden gut gedeihen und vor allem auch die richtige Schärfe bringen, ist ein warmer Standort erforderlich. Chilis benötigen deutlich mehr Wärme als Tomaten. Deshalb sind sie im Gewächshaus gut aufgehoben. Aber auch ein vollsonniger, windgeschützter Platz auf Balkon, Terrasse oder im Garten sind eine gute Wahl. Am besten sind sie im Freien vor einer warmen Hauswand aufgehoben.

Der Boden für Chilis sollte tiefgründig, nährstoffreich und humos sein. Sandige Böden können Sie mit Kompost verbessern. Im Freiland vertragen sich Chilis hervorragend mit Salat, Petersilie, Basilikum und Radieschen.

Chilisamen anziehen: Darauf sollten Sie achten

Je nach Sorte verhalten sich die Chilisamen sehr unterschiedlich. Einige Sorten benötigen sehr hohe Temperaturen zum Keimen. Andere Chilisorten sind relativ anspruchslos. Beginnen Sie gerade erst mit der Chilianzucht, sollten Sie nicht gleich mit den Diven unter den Chilis starten.

Chilisamen – bereiten Sie die Samen vor

Ein guter Tipp für Chilisamen ist das Einweichen. Legen Sie die Chilisamen vor der Aussaat für maximal 24 Stunden in lauwarmes Wasser oder in Kamillentee. Chiliprofis kennen auch noch andere Tricks. Die harte Schale der Chilisamen wird weich und die Samen keimen besser und schneller.

Chilisamen aussäen: gute Erde und optimale Bedingungen bringen den Erfolg

Ausgesät werden die Chilisamen in nährstoffarme Anzuchterde oder ein anderes geeignetes Substrat. Optimal sind ein Zimmergewächshaus mit Heizmatte oder eine Growbox. Säen Sie die Samen etwa 5 Millimeter tief und gießen Sie diese nach der Aussaat an. Wichtig ist, dass beim Angießen keine Staunässe entsteht. Nach der Aussaat schließen Sie das Zimmergewächshaus. Bis zur Keimung sollten die Chilisamen jetzt warm stehen. Einfache Chilisorten mögen Temperaturen zwischen 22 und 28° C. Sorten wie Habanero, Reaper oder Trinidad Scorpion brauchen Keimtemperaturen zwischen 28 und 30° C. Die meisten Chilisamen brauchen zwischen sieben und 14 Tage zum Keimen. Anspruchsvolle Chilisamen können aber auch erst nach 30 Tagen keimen. Deshalb ist eine rechtzeitige Aussaat sehr wichtig. Geduld ist bei der Chilianzucht also gefragt.

Nach der Keimung wird umgetopft

Die ersten Keime zeigen sich. Jetzt benötigen diese etwas weniger Temperatur, dafür aber viel Licht. Zeigen sich die ersten richtigen Blätter nach den Keimblättern, werden die Chilikeimlinge umgesetzt. Wählen Sie einen Anzuchttopf, in dem die Jungpflanzen bis zum Auspflanzen bleiben können. Achten Sie darauf, dass Sie beim Umtopfen und Pikieren die feinen Wurzeln nicht verletzen.

Chili anbauen – darauf sollten Sie achten

Chili ist sehr frostempfindlich. Sie sollten die Pflanzen deshalb nicht vor den Eisheiligen ins Beet bringen. Damit Sie trotzdem eine frühe Ernte haben, können Sie Chilisamen ab Februar auf der Fensterbank oder im warmen Gewächshaus vorziehen. Vor dem Einsetzen der vorgezogenen Pflanzen reichen Sie den Boden mit Kompost an.

Beim Pflanzen sollten Sie auf einen Abstand von etwa 60 cm achten. Bei der Pflanzung in Kübel für Terrasse oder Balkon sollte der Kübel mindestens 20 Liter Fassungsvermögen haben. Eine handelsübliche Erde für Gemüse reicht aus. Sie können aber auch Blumenerde mit Kompost mischen. Haben Sie ein Gewächshaus, sind die Chilis dort am besten aufgehoben.

Eine reiche Ernte durch gute Pflege

Viel Pflege benötigt der Chili nicht. Während und vor der Fruchtphase sollten Sie aber gut gießen. Haben sich Fruchtansätze gebildet, ist nicht mehr so viel Wasser erforderlich. Bei scharfen Sorten können Sie durch eine geringere Wassergabe den Schärfegrad steigern.

Chili werden frühestens drei Wochen nach dem Auspflanzen zum ersten Mal gedüngt. Bis zur Blüte düngen Sie 14-tägig, danach wöchentlich. Bei großen Pflanzen mit vielen Früchten kann es ratsam sein, die Pflanzen an Stäbe zu binden, damit die Triebe durch die große Last nicht abbrechen. Geerntet wird, wenn die Farbe erreicht ist. Die meisten Chilis reifen von Grün über Orange bis hin zum feurigen Rot.

Chilis lassen sich vielfältig verwenden

Chili ist ein beliebtes Gewürz in der Küche. Allerdings lassen sich die Früchte nicht lange lagern. Haltbar machen können Sie Peperoni und Chili durch Trocknung. Sind sie ausgetrocknet, können Sie die Schoten zu Pulver mahlen. Lecker schmecken die roten, gelben, braunen und orangen Früchtchen aber auch in selbstgemachten Soßen. Sehr fleischige Sorten sind fürs Trocknen eher nicht geeignet. Andere Möglichkeiten der Konservierung sind das Einlegen, Fermentieren oder Einfrieren.

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