Blattzichorien gehören zu den wenigen Gemüsearten, die noch Bitterstoffe enthalten. Und gerade diese sind sehr wichtig und gesund. Das löwenzahnähnliche Gemüse lässt sich auch wunderbar als Sprossen verwenden und schmeckt in vielen Gerichten einfach köstlich. Die Sprossen keimen sehr schnell bei den richtigen Bedingungen auf der Fensterbank. Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Verdauung an und machen die Keimsprossen besonders bekömmlich.
Blattzichorien gehören zu den Zichoriengewächsen und sind Verwandte des Chicorées. Als solche bringen sie natürlich wichtige Bitterstoffe mit, die aus unserer Ernährung fast vollständig verschwunden sind. Auch in den Keimsprossen der Blattzichorien sind Bitterstoffe enthalten. In Italien ist das Bittergemüse als Catalogna bekannt und gehört schon seit Römerzeiten zum festen Bestandteil der Ernährung.
Und wie! Denn die Sprossen der Blattzichorie enthalten wichtige Bitterstoffe, die heute nur noch in wenigen Gemüsearten zu finden sind. Leider werden sie immer mehr herausgezüchtet. Dabei unterstützen die Bitterstoffe die Verdauung. Blattzichoriensprossen sind leicht harntreibend und haben eine abführende Wirkung. Sie regen den Appetit an, bringen den Kreislauf in Schwung und entschlacken. Besonders nach einem ausgiebigen Essen ist ein Salat aus Blattzichoriensprossen sehr gut.
Blattzichoriensprossen werden Sie im Handel nur selten sehen. Meist werden nur die gängigen Sprossen angeboten. Doch nicht nur deshalb sollten Sie die Keimsprossen selbst anziehen. Keimsprossen aus dem Handel sind nicht mehr knackig frisch. Bei zu langer Lagerung können sie sogar Keime beinhalten. Deshalb sollten Sie diese unter Einhaltung hygienischer Bedingungen immer selbst ziehen.
Keimsprossen können Sie aus jedem Saatgut ziehen – das sollten Sie aber nicht tun. Warum? Sprossensamen wird extra sorgfältig behandelt und unter speziellen hygienischen Bedingungen aufgezogen, welche die Belastung mit Mikroorganismen reduzieren. Gerade bei der Sprossenanzucht ist es wichtig, dass die Samen keine schädlichen Erreger mitbringen.
Die Anzucht von Blattzichoriensprossen ist leicht. Bevor Sie die Samen in ein Keimgerät geben, wässern Sie diese für etwa zehn Stunden. Dabei weicht die harte Schale auf und die Keimung erfolgt schneller. Anschließend spülen Sie die Keimsprossensamen und geben diese in eine Keimschale oder ein anderes Keimgerät. Achten Sie darauf, dass eventuell noch vorhandenes Wasser gut abtropft.
Stellen Sie das Keimgerät an einen warmen Platz mit Temperaturen zwischen 18 und 22° C. In den nächsten Tagen werden die Samen täglich mindestens zweimal mit klarem, frischen Wasser gespült. Lassen Sie anschließend das Wasser immer gut abtropfen. So können keine Keime und Bakterien entstehen. Die Keimdauer beträgt zwei bis drei Tage. Wenige Tage nach der Keimung können Sie sie Keimsprossen ernten.
Wie alle Sprossen können Sie auch Blattzichoriensprossen nur sehr kurze Zeit lagern. Verwenden Sie die Sprossen lieber frisch geerntet. Sollten doch einmal ein paar Sprossen übrig bleiben, geben Sie diese in ein verschließbares Gefäß und stellen Sie dieses in den Kühlschrank. Spätestens nach drei Tagen sollten Sie die Sprossen aufgebracht haben.
Hygiene ist bei der Anzucht von Sprossen sehr wichtig. Es können schnell Keime und Bakterien entstehen. Damit das nicht passiert, ist regelmäßiges Spülen sehr wichtig.
Sind Ihnen die Blattzichoriensprossen zu bitter, können Sie diese mit anderen Sprossen mischen. Dadurch schmecken Sie das Bittere weniger durch.
Aus Blattzichoriensprossen können Sie viele leckere Sachen zaubern. Besonders wunderbar schmeckt ein Sprossensalat aus den knackigen Blattzichoriensprossen. Aber auch Wokgerichte, Smoothies, Pfannengerichte und vieles mehr können Sie aus den frischen Sprossen zubereiten.
