Pflanzen - Jungpflanzen - Meerrettichpflanzen
Meerrettich – scharfe Wurzeln mit gesunder Wirkung
Meerrettich ist als Gewürz in vielen Gerichten bekannt. Die Pflanze verleiht aber nicht nur Fleisch, Wurst und Fisch einen scharfen Geschmack. Meerrettich ist auch sehr gesund. Die Wurzel soll schleimlösend und verdauungsfördernd sein. Außerdem enthält die Wurzel viel Vitamin C, Kalium und Kalzium. Im Garten können Sie Meerrettich einfach anbauen. Nicht selten verwildert sie auch und breitet sich im Garten von allein aus. Dazu braucht Meerrettich nicht viel Pflege.
Schon Hildegard von Bingen kannte den Meerrettich
Der professionelle Anbau von Meerrettich im Klostergarten ist schon seit dem 12. Jahrhundert belegt. Die Benediktinerin Hildegard von Bingen erwähnte den Meerrettich schon in ihren heiligen Schriften. Sie bezeichnete Meerrettich als Gewürz- und Heilpflanze. Meerrettich war einst unter dem Namen „Kren“ bekannt. Das Wort kommt vom slawischen Krenas, was so viel wie weinen bedeutet. In anderen Regionen wird er als Kree, Beißwurzel, Mährrettig oder Merch bezeichnet. Sein wissenschaftlicher Name ist Armoracia rusticana. Über die Herkunft des Namens Meerrettich existieren viele Vermutungen.
Die ursprüngliche Heimat des Meerrettich liegt in Ost- und Südeuropa. In der Ukraine und in Ostrussland gibt es ihn heute noch in seiner Wildform. In Deutschland wird er vermutlich verwildert sein. Zu finden ist er an Bachläufen, Ränder von feuchten Wiesen und an Flussufern. In einigen Regionen Deutschlands liegen Zentren des Meerrettich-Anbaus. So sind der Spreewald, der Raum Urloffen und Baiersdorf sowie Bamberg und Nürnberg für den Anbau bekannt. Der Meerrettich-Anbau zwischen Nürnberg und Forchheim ist sogar der weltweit größte.
Der ideale Standort für Meerrettich
Meerrettich gedeiht auf fast allen Böden. Die winterharte Pflanze bevorzugt besonders einen tiefgründigen und humosen Boden. Darauf bildet der Meerrettich besonders geschmacksintensive Wurzeln aus. Auf sandigen Böden verfügen die Wurzeln über weniger Aroma, gedeihen aber trotzdem. Der Standort darf sonnig bis halbschattig sein. Bauen Sie Meerrettich möglichst am Rand von Beeten an, da Meerrettich – einmal gepflanzt – sich nur schwer wieder entfernen lässt. Selbst kleine Wurzelteile treiben wieder aus.
Meerrettich können Sie gut in Mischkultur anbauen. Besonders gut verträgt er sich mit Tomaten, Fenchel, Kartoffeln, Salat, Obstgehölzen und Möhren. Andere Kreuzblütler sollten nicht in der Nähe stehen.
So leicht lässt sich Meerrettich anbauen
Da Meerrettich eine sehr ausladende Pflanze wird, sollten Sie unbedingt ausreichend Platz einplanen. Der Pflanzabstand zu anderen Pflanzen soll mindestens 60 Zentimeter betragen. Gepflanzt wird Meerrettich Anfang April bis Anfang Mai. Sie können aber auch später noch pflanzen. Die Pflanze wird etwa 15 Zentimeter tief gepflanzt. Dabei sollten Sie die Wurzel leicht schräg in den Boden bringen. Decken Sie die Wurzel mit reifem Kompost ab. Möchten Sie große Mengen anbauen, sollten Sie in Reihen mit einem Abstand von 20 Zentimeter pflanzen und zwischen den Pflanzen 70 bis 100 Zentimeter Platz lassen.
Meerrettich pflegen – die Wurzel braucht Wasser
Richtig dicke Stangen bildet Meerrettich nur bei feuchter Erde aus. Sie sollten also bei Trockenheit mindestens zweimal in der Woche gießen. Viel Düngung benötigt der Meerrettich nicht. Es genügt, wenn Sie der Pflanze im Frühjahr etwas Kompost geben. Ideal ist bei Meerrettich ein Flächenkompost, bei dem das kompostierbare Material gleich aufs Beet gegeben wird.
Geerntet wird Meerrettich von Oktober bis Januar. Sie können die Wurzeln gut einlagern oder gleich weiter verarbeiten.
Der Meerrettich in der Küche
Meerrettich sollten Sie immer erst reiben, wenn Sie ihn benötigen. Geriebener Meerrettich bleibt im Kühlschrank etwa ein bis zwei Tage haltbar. Besonders beliebt ist Meerrettich als Sauce zu Fisch und Fleisch. Sie können die Wurzeln aber auch zu einem Dip verarbeiten. Das Gewürz gibt Rinderbraten und Kartoffelaufläufen eine besondere Note.
Meerrettich ist aber auch ein wunderbares Heilkraut, das besonders für seine antibakterielle, entzündungshemmende und verdauungsfördernde Wirkung beliebt ist. Sie können Meerrettich äußerlich und innerlich anwenden.