Vogelkirsche
Prunus avium
Die sommergrüne Vogelkirsche ist an ihrer glatten Ringelborke leicht zu erkennen. Auf der rot-bräunlichen Rinde heben sich die waagerecht verlaufenden Korkwarzenbänder als charakteristisches Merkmal ab. Seit etwa 2500 Jahren wird die Wildform nicht nur wegen ihrer Früchte genutzt, sondern auch domestiziert. Alle Süßkirschenformen gehen züchterisch auf die Wildpflanze zurück, die in Griechenland bereits lange vor unserer Zeitrechnung kultiviert worden ist. Über Rom brachten die Legionen sie schließlich mit über die Alpen. Die üppige Blütenpracht der Vogelkirsche entwickelt sich vor dem Laubaustrieb im April und Mai. Dann ist der ganze Baum mit reinweißen und meist in Büschelchen stehenden Blüten übersät. Die Steinfrüchte reifen dann im Juli von rot bis dunkel- und schwarzrot glänzend aus. Die Früchte der Vogelkirschen sind übrigens ebenso essbar wie normale Süsskirschen. Sie sind zwar kleiner, dafür aber ziemlich saftig. Im Herbst färben sich die Blätter der Vogelkirsche leuchtend rot, bevor sie zum Winter abgeworfen werden.
Naturstandort
Ursprünglich in Griechenland beheimatet ist die Vogelkirsche mit Ausnahme des hohen Nordens und Nordostens in ganz Europa sowie in Kleinasien und im Kaukasus anzutreffen.
Anzucht
Im Haus ist die Anzucht aus Samen das ganze Jahr über möglich. Legen Sie die Samen zunächst für einige Tage in den Kühlschrank, um die Keimfähigkeit anzuregen. Lassen Sie sie danach noch für 24 Stunden in raumwarmem Wasser vorquellen und setzen Sie sie dann circa einen Zentimeter tief in Anzuchtsubstrat oder feuchte, sandige Gartenerde. Spannen Sie Klarsichtfolie über das Anzuchtgefäß und stechen Sie einige Löcher in die Folie. So ist die Erde vor Austrocknung geschützt. Alle zwei bis drei Tage sollten Sie die Folie für 2 Stunden entfernen. Das beugt einer Schimmelbildung auf der Anzuchterde vor. Stellen Sie das Anzuchtgefäß an einen hellen und warmen Ort mit 20 bis 25° Celsius und halten Sie die Anzuchterde feucht, aber nicht nass. Die Keimung erfolgt in der Regel nach vier bis sechs Wochen.
Standort
Die Vogelkirsche ist eine Lichtbaumart und bevorzugt daher warme, sonnige Lagen. Geben Sie Ihr ausreichend Platz, um sich schön zu entwickeln, denn als Solitärbaum kommt sie am besten zur Geltung.
Pflege
Beim Rückschnitt der Vogelkirsche sollte, wie bei Obstbäumen üblich, der Baum etwas stärker ausgelichtet werden. damit besonders viel Licht und Luft an Blätter, Blüten und Früchte kommt. Die alte Gärtnerregel besagt, dass der Gärtner nach dem Rückschnitt seinen Hut durch die Äste werfen können sollte.
Winter
Schützen Sie den Baum im ersten Winter noch durch Anhäufeln von Laub oder Reisig. Ab dem Folgejahr ist die Vogelkirsche dann völlig winterhart.
Bonsai
Ja